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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Soziodemografische Determ<strong>in</strong>anten der Fertilität<br />

ten e<strong>in</strong>e Geburt <strong>und</strong> damit den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> alternatives Lebensmodell mit<br />

K<strong>in</strong>dern zu wagen, während bei hoher Bildung die ökonomische Unsicherheit<br />

eher als temporär empf<strong>und</strong>en wird, was e<strong>in</strong>e Aufschiebung der <strong>Geburten</strong>entscheidung<br />

begünstigt.<br />

5.1.5.2 Arbeitsst<strong>und</strong>enzahl des weiblichen Partners<br />

Offenbar spielt jedoch auch der Umfang der Erwerbstätigkeit e<strong>in</strong>e Rolle. Berufliche<br />

Belastungen (Zeitdruck) wirken sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternational vergleichend<br />

angelegten Untersuchung auf Basis des European Social Survey von Begall <strong>und</strong><br />

Mills (2011) <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> solchen gesellschaftlichen Kontexten negativ auf<br />

die Absicht, e<strong>in</strong> (weiteres) K<strong>in</strong>d zu bekommen aus, <strong>in</strong> denen wenig K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung stehen. Cooke (2004) zeigt für <strong>Deutschland</strong>,<br />

dass die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er zweiten Geburt mit steigender Arbeitsst<strong>und</strong>enzahl<br />

der Mutter zurückgeht. In Italien, wo auf dem rigiden Arbeitsmarkt<br />

vergleichsweise wenige Teilzeitstellen angeboten werden, wirkt sich der<br />

regionale Anteil von Teilzeitstellen an allen Arbeitsstellen positiv auf den<br />

Übergang zum zweiten K<strong>in</strong>d (<strong>und</strong> die Erwerbstätigkeit von Müttern) aus (del<br />

Boca 2002). Für Ungarn <strong>und</strong> Schweden f<strong>in</strong>det Oláh (2003), dass im Vergleich<br />

mit nichterwerbstätigen Frauen vollzeitbeschäftigte Frauen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Übergangsrate zur Zweitgeburt haben. 27 Anders verhält es sich <strong>in</strong> Österreich:<br />

Hier haben Frauen, die m<strong>in</strong>destens 35 Wochenst<strong>und</strong>en arbeiten, e<strong>in</strong>e höhere<br />

Übergangsrate zur Zweitgeburt als nichterwerbstätige Frauen (Buber 2002).<br />

5.1.5.3 Berufliche Stellung des weiblichen Partners<br />

Kohlmann <strong>und</strong> Kopp (1997) zeigen für <strong>Deutschland</strong>, dass Frauen mit niedrigem<br />

beruflichem Status gegenüber nichterwerbstätigen Frauen e<strong>in</strong>e höhere <strong>Geburten</strong>wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

für Erst-, Zweit- <strong>und</strong> Drittgeburten aufweisen. Die Auto-<br />

27 Für Schweden wurde zwischen verschiedenen Arten der Nicht-Erwerbstätigkeit kontrolliert.<br />

Nur Frauen <strong>in</strong> Elternzeit <strong>und</strong> Hausfrauen haben e<strong>in</strong>e höhere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er<br />

zweiten Geburt im Vergleich zu Vollzeit erwerbstätigen Frauen. Aber Frauen, die aufgr<strong>und</strong><br />

von Arbeitslosigkeit oder „sonstiger Nicht-Erwerbstätigkeit“ nicht berufstätig s<strong>in</strong>d (sowie<br />

Teilzeit erwerbstätige Frauen), haben ke<strong>in</strong> signifikant von Vollzeit erwerbstätigen Frauen<br />

abweichende Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Zweitgeburt. Student<strong>in</strong>nen haben e<strong>in</strong>e signifikant<br />

ger<strong>in</strong>gere Zweitgeburtenwahrsche<strong>in</strong>lichkeit als Vollzeit erwerbstätige Frauen.<br />

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