Geburten und Kinderwünsche in Deutschland
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Datenquellen <strong>und</strong> mögliche Parametrisierung<br />
Die neuen FiD-Daten haben die Datenlage h<strong>in</strong>sichtlich der Geschlechter- <strong>und</strong><br />
Elternrollen deutlich verbessert. Erfragt wird <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt zwölf Items unter<br />
anderem, ob die Befragten der Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d unter drei beziehungsweise<br />
sechs Jahren unter der Berufstätigkeit der Mutter leiden wird, ob<br />
sich Frauen stärker um die Familie als um ihre Karriere kümmern sollten oder<br />
ob sich Männer stärker um die f<strong>in</strong>anzielle Absicherung der Familie kümmern<br />
sollten als Frauen, also e<strong>in</strong>e Ernährerrolle haben.<br />
Zur Messung der Wertschätzung von Ehe <strong>und</strong> Familie stehen Informationen<br />
aus den Wellen 1999 (Wichtigkeit von Familie) <strong>und</strong> 2004 <strong>und</strong> 2008 (Wichtigkeit<br />
e<strong>in</strong>er glücklichen Ehe oder Partnerschaft) zur Verfügung.<br />
In den Wellen 2004 <strong>und</strong> 2008 wurde zudem nach der Wichtigkeit von K<strong>in</strong>dern<br />
gefragt; damit lässt sich der im Literaturüberblick diskutierte wahrgenommene<br />
Wert von K<strong>in</strong>dern abbilden. Die Ansprüche an die „Qualität“ der K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>igen Fertilitätsmodellen e<strong>in</strong>e Rolle spielen, lassen sich im Fragebogen für<br />
Eltern von sieben- oder achtjährigen K<strong>in</strong>dern erfassen. Die Eltern werden unter<br />
anderem nach ihrer Idealvorstellung h<strong>in</strong>sichtlich des Schulabschlusses gefragt<br />
– diese Information ist auch deshalb <strong>in</strong>teressant, weil zugleich nach der<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit der Abschlüsse gefragt wird. Der Fragebogen enthält auch<br />
Informationen zur Wichtigkeit e<strong>in</strong>er Reihe von Erziehungszielen. Eltern, die<br />
hier häufig „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ angeben, haben höhere Ansprüche<br />
an ihr K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> an ihre eigene Erziehung. Informationen zur Erziehungspraxis<br />
liegen ebenfalls vor. Erhoben wird zum Beispiel, wie häufig die Eltern ihr<br />
K<strong>in</strong>d kritisieren <strong>und</strong> streng zu ihm s<strong>in</strong>d. Die Informationen aus dem Fragebogen<br />
liegen aber nur für Personen vor, die bereits e<strong>in</strong> sieben- oder achtjähriges<br />
K<strong>in</strong>d haben. Nur für Eltern liegen die Informationen vor, die im Neugeborenen-<br />
Fragebogen zu den Erfahrungen mit dem K<strong>in</strong>d vorliegen, also zum körperlichen<br />
<strong>und</strong> seelischen Bef<strong>in</strong>den der Mutter vor <strong>und</strong> nach Geburt <strong>und</strong> zu der<br />
Änderung der Lebensumstände durch das K<strong>in</strong>d, der Wahrnehmung der Elternrolle<br />
als befriedigend oder belastend <strong>und</strong> zum Bef<strong>in</strong>den, Verhalten <strong>und</strong> der<br />
Entwicklung des K<strong>in</strong>des (vgl. Tab.6).<br />
Die generelle Bedeutung von mit e<strong>in</strong>er Familienorientierung <strong>in</strong> Konkurrenz<br />
stehenden Werten kann im SOEP durch <strong>in</strong> der Welle 1999 zuletzt gestellte Fragen<br />
nach der Wichtigkeit von Lebensbereichen (Familie, E<strong>in</strong>kommen, Arbeit),<br />
besser aber über e<strong>in</strong>e Fragebatterie aus den Wellen 2004 <strong>und</strong> 2008 abgebildet<br />
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