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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

gr<strong>und</strong> dieser eher allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ordnenden Abschnitte erfolgt dann im<br />

Anschluss e<strong>in</strong> Überblick zur empirischen Evidenz h<strong>in</strong>sichtlich der Wirkung der<br />

Leistungen <strong>und</strong> Maßnahmen auf die Fertilität.<br />

7.1.1 Familienpolitisches Gesamtprofil<br />

Wie Neyer <strong>und</strong> Andersson (2007) betonen, kann die Wirkung von familienpolitischen<br />

Maßnahmen von der spezifischen Konstellation der Familienpolitik<br />

e<strong>in</strong>es Landes abhängig se<strong>in</strong>. Sie nennen zwei relevante Aspekte: die „Quantität“<br />

<strong>und</strong> das „Tim<strong>in</strong>g“ von Familienpolitikmaßnahmen. In Bezug auf die Quantität<br />

hängt die Wirkung von Familienpolitik auf die Fertilität davon ab, ob e<strong>in</strong><br />

breites Spektrum an familienpolitischen Maßnahmen existiert oder ob nur<br />

wenige <strong>und</strong> ausschließlich bestimmten Gruppen zugängliche Maßnahmen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d: „Even if two countries have a very similar measure <strong>in</strong> place,<br />

the effect of this measure on demographic behavior and demographic outcome<br />

may be quite different depend<strong>in</strong>g on whether this measure is a rather s<strong>in</strong>gular<br />

family policy or whether it is one policy measure among a battery of<br />

others“ (Neyer <strong>und</strong> Andersson 2007: 6). Der Effekt ist auch davon abhängig,<br />

welche weiteren Maßnahmen die Maßnahmenpalette enthält. Der Aspekt des<br />

Tim<strong>in</strong>gs weist demgegenüber auf die Tatsache h<strong>in</strong>, dass die Wirkung familienpolitischer<br />

Maßnahmen auf die Fertilität auch davon abhängen kann, zu welchem<br />

Zeitpunkt e<strong>in</strong>e bestimmte Maßnahme e<strong>in</strong>geführt wurde <strong>und</strong> <strong>in</strong> welcher<br />

Reihenfolge die unterschiedlichen Maßnahmen e<strong>in</strong>geführt wurden. Aus der<br />

Bedeutung von Quantität <strong>und</strong> Tim<strong>in</strong>g für die Wirkung familienpolitischer<br />

Maßnahmen schließen die Autoren, dass „our assessment of the relationship<br />

between family policies and fertility need to be based on at least a rough picture<br />

of a country’s family policies, their constellation and configuration, their<br />

content and their histories” (Neyer <strong>und</strong> Andersson 2007: 6).<br />

Die Berücksichtigung der von Neyer <strong>und</strong> Andersson angesprochenen Kontextfaktoren<br />

im Ländervergleich wird durch e<strong>in</strong>e Orientierung an Wohlfahrtsstaatentypologien<br />

(zum Beispiel Esp<strong>in</strong>g-Andersen 1990) <strong>und</strong> Familienpolitikregimen<br />

(zum Beispiel Gauthier 1996, Gauthier <strong>und</strong> Hatzius 1997, Korpi 2000,<br />

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