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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

hungsweise erhöht das Haushaltse<strong>in</strong>kommen bei nun erfolgender Erwerbstätigkeit<br />

der Mutter <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß oder gar nicht, sodass das Stimulans<br />

für die K<strong>in</strong>dernachfrage ger<strong>in</strong>ger ausfällt oder ausbleibt.<br />

Abschließend ist zu erwähnen, dass sich der Zeitraum, der <strong>in</strong> den verwendeten<br />

Daten zur Evaluation der Vatermonate zur Verfügung steht, meist auf e<strong>in</strong>en<br />

Ausschnitt aus der fruchtbaren Phase der Frau beschränkt. Daher liefern die<br />

hier zitierten Studien wie auch schon jene zur Elternzeit zwar genaue Ergebnisse<br />

bezüglich des Tim<strong>in</strong>gs der ersten Geburt <strong>und</strong> des Spac<strong>in</strong>gs zu weiteren<br />

<strong>Geburten</strong>, die sich letztlich <strong>in</strong> der Gesamtfertilitätsrate niederschlagen, sie<br />

können aber nur ungenaue H<strong>in</strong>weise bezüglich der Kohortenfertilität geben.<br />

Theoretisch kann sich die väterliche Inanspruchnahme von Vatermonaten<br />

<strong>und</strong>/oder der generellen Elternzeit vornehmlich durch zwei Kanäle positiv auf<br />

die Fertilität auswirken. Erstens kann die Übernahme von Betreuungsaufgaben<br />

vom Vater die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf für die Mutter erleichtern,<br />

so dass sie eher geneigt ist, weitere K<strong>in</strong>der zu bekommen (Lappegård 2008;<br />

2010). 50 Wie bereits im vorigen Kapitel dargelegt zeigen zahlreiche Studien,<br />

dass die Übernahme von K<strong>in</strong>derbetreuungsaufgaben oder allgeme<strong>in</strong>er unbezahlter<br />

Arbeit im Haushalt seitens der Väter e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf den<br />

Wunsch nach oder sogar die Realisierung von weiteren <strong>Geburten</strong> hat (Dänemark:<br />

Brodmann et al. 2007, <strong>Deutschland</strong>: Cooke 2004, Italien <strong>und</strong> Niederlande:<br />

Mills et al. 2008, Italien <strong>und</strong> Spanien: Cooke 2003, Österreich: Buber 2002,<br />

Ungarn: Oláh 2003, USA: Torr <strong>und</strong> Short 2004). Zweitens kann der K<strong>in</strong>derwunsch<br />

von Vätern – <strong>in</strong>sbesondere jener mit hoher Familienorientierung <strong>und</strong><br />

dem Wunsch nach Zeit mit K<strong>in</strong>dern – zunehmen. So zeigen jeweils e<strong>in</strong>e Studie<br />

zu Norwegen, Schweden <strong>und</strong> F<strong>in</strong>nland, dass Vorteile für die Beziehung zwischen<br />

Vätern <strong>und</strong> ihren K<strong>in</strong>dern bei der Entscheidung von Vätern für die Elternzeit<br />

sehr wichtig waren (Björnberg 1998, Brandth <strong>und</strong> Kvande 2001, Lammi-Taskula<br />

2007). Weitere wichtige Motive – so zeigt e<strong>in</strong>e Studie zu F<strong>in</strong>nland –<br />

waren die Unterstützung der Mutter <strong>und</strong> der Wunsch nach e<strong>in</strong>er Erwerbspause<br />

(Lammi-Taskula 2007). Die Motive für die Elternzeit<strong>in</strong>anspruchnahme durch<br />

50 Zur Diskussion darüber, ob sich die Elternzeit-Inanspruchnahme von Vätern auf die dauerhafte<br />

Aufteilung von Betreuungs- <strong>und</strong> anderen Haushaltsaufgaben auswirkt, siehe Reich<br />

et al. (2012).<br />

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