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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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92<br />

IV. Bis(ferrocenylv<strong>in</strong>yl)-substituierte [2.2]Paracyclophane<br />

4.6. Diskussion der Ergebnisse<br />

Häufig werden Potentialaufspaltungen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen mit zwei identischen<br />

Redoxzentren und das Auftreten langwelliger Absorptionsbanden im nahen Infraroten<br />

auf der Stufe des gemischt-valenten Radikalkations als h<strong>in</strong>reichende Belege für<br />

elektronische Kopplung zwischen den <strong>in</strong>dividuellen, redoxaktiven Untere<strong>in</strong>heiten<br />

angesehen. Die langwellige Absorption wird dabei als IVCT-Bande (Intervalenz-<br />

Charge-Transfer) aufgefasst und im Rahmen des Hush-Modells [48] analysiert, um zu<br />

Werten für den elektronischen Kopplungsparameter V AB zu gelangen. Allerd<strong>in</strong>gs besteht<br />

immer auch die Gefahr e<strong>in</strong>er Fehl<strong>in</strong>terpretation: langwelligen Absorptionsbanden<br />

oxidierter oder reduzierter Elektrophore und <strong>in</strong>sbesondere von paramagnetischen<br />

Spezies können auch andere Übergänge als IVCT-Banden zugrunde liegen. Die<br />

Komplexe VII, VIII, X und XI weisen das Styrylferrocenmotiv als gleiche pr<strong>in</strong>zipielle<br />

Baueiheit auf. Während dies <strong>in</strong> X um lediglich e<strong>in</strong>en Phenylr<strong>in</strong>g erweitert wurde, kann<br />

VII und VIII als verl<strong>in</strong>ktes oder durch π-stack<strong>in</strong>g fixiertes Styrylferrocendimer<br />

betrachtet werden. Anhand ihrer Ähnlichkeit lassen sich alle Komplexe sehr gut<br />

mite<strong>in</strong>ander vergleichen. Spektroelektrochemische Untersuchungen machen deutlich,<br />

dass abgesehen von e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Bandenverschiebung, die grundlegenden<br />

Absorptionsmuster aller Verb<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> ihren neutralen und ihren oxidierten Formen<br />

e<strong>in</strong>ander gleichen. Nur h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Absorptivitäten unterscheiden sich die<br />

Komplexe, was durch die Erweiterung des chromophoren Systems von [XI] n+ zu [X] n+ ,<br />

[VII] n+ und [VIII] n+ erklären ist. So zeigt auch hier Komplex [VII] 2+ e<strong>in</strong>e solche<br />

schwache breite (Komposit)Bande bei 915 und 1055 nm, die gegenüber der <strong>in</strong> [XI] + ,<br />

ger<strong>in</strong>gfügig Rot verschoben ist und <strong>in</strong> etwa doppelte Ext<strong>in</strong>ktionskoeffizienten aufweist.<br />

Dass es sich bei der schwachen, breiten NIR-Bande des oxidierten Komplexes VII um<br />

ke<strong>in</strong>e IVCT-Bande handelt, ist daraus ersichtlich, dass die Banden<strong>in</strong>tensität während der<br />

stufenweisen Oxidation von VII zu [VII] + und dann zu [VII] 2+ sukzessive zunimmt und<br />

für [VII] + ke<strong>in</strong> eigenständiges Absorptionsprofil gefunden wird. Weiter zeigen die<br />

Radikalkationen der Referenzverb<strong>in</strong>dungen X und XI, welche nur e<strong>in</strong>e<br />

Ferrocenyle<strong>in</strong>heit enthalten, genau die gleichen Absorptionsprofile wie [VII] 2+ . Wie<br />

Simpson [93] und Mitarbeitern bereits zeigten, ist <strong>in</strong> XI und ähnlichen arylv<strong>in</strong>yl- und<br />

aryleth<strong>in</strong>ylsubstituierten Ferrocenen die im Ferrocen selbst zu beobachtende Entartung<br />

der e 1 (π) und e 2 (δ) - Molekülorbitale aufgehoben.

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