Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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IV. Bis(ferrocenylv<strong>in</strong>yl)-substituierte [2.2]Paracyclophane<br />
durch V<strong>in</strong>yl[2.2]paracyclophan bzw. E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es weiteren redoxaktiven<br />
Metallzentrums br<strong>in</strong>gt ke<strong>in</strong>e Änderung im Bandenmuster mit sich, was darauf schließen<br />
lässt, dass VII e<strong>in</strong>e analoge Valenzelelektronenkonfiguration aufweist. Die aus der<br />
Komproportionierungskonstante von 84(±10) berechenbare maximale Konzentration des<br />
Radikalkations [VII] + während der Elektrolyse von VII beträgt zirka 80%. Somit sollten<br />
spezifische Banden von [VII] + , vor allem e<strong>in</strong>e charakteristische IVCT-Bande, während<br />
der spektroelektrochemischen Messungen detektierbar se<strong>in</strong>. Trotz extrem langsamer<br />
Elektrolyse über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum h<strong>in</strong>weg kann ke<strong>in</strong>e Veränderung des<br />
Bandenmusters detektiert werden. Unterstützt wird diese Angabe durch e<strong>in</strong>en<br />
geme<strong>in</strong>samen isosbestischen Punkt während der gesamten Oxidation von VII nach<br />
[VII] 2+ . Damit gew<strong>in</strong>nen während der Oxidation von Radikalkation zur zweifach<br />
oxidierten Spezies alle Banden lediglich an Intensität. Dies bedeutet, dass sowohl [VII] +<br />
als auch [VII] 2+ den gleichen Chromophor aufweisen müssen. Weiterh<strong>in</strong> kann daraus<br />
geschlossen werden, dass das Radikalkation [VII] + als valenzlokalisiertes System der<br />
Klasse I nach Rob<strong>in</strong> und Day e<strong>in</strong>zuordnen ist. Dieses Ergebnis steht <strong>in</strong> sche<strong>in</strong>barem<br />
Widerspruch zu dem elektrochemischen Verhalten. E<strong>in</strong>e Halbstufenpotentialaufspaltung<br />
von 112 mV zwischen den beiden konsekutiven Redoxschritten lässt normalerweise auf<br />
elektronische Kommunikation zwischen den redoxaktiven Untere<strong>in</strong>heiten schließen. Da<br />
[VII] +<br />
e<strong>in</strong> valenzlokalisiertes System ist, wäre eigentlich e<strong>in</strong> Zweielektronen-<br />
Redoxprozess mit identischen Redoxpotentialen für beide Schritte zu erwarten. Die<br />
Aufspaltung der Oxidationen ist demnach auf andere Faktoren zurückzuführen.<br />
Tatsächlich enthält ∆E 1/2 <strong>in</strong> Systemen mit zwei räumlich benachbarten, redoxaktiven<br />
Untere<strong>in</strong>heiten immer auch Beiträge elektrostatischer oder magnetischer<br />
[49, 51]<br />
Wechselwirkungen, <strong>in</strong>duktiver Effekte und e<strong>in</strong>en statistischen Beitrag. Diese<br />
führen hier alle<strong>in</strong> zur Potentialaufspaltung. Gleiches zeigt sich für die pseudo-para<br />
disubstituierten Verb<strong>in</strong>dungen VIII und IX, nur dass die Halbstufenpotentialaufspaltung<br />
im Vergleich zu VII deutlich ger<strong>in</strong>ger ist. Auch br<strong>in</strong>gt die Veränderung des<br />
Substitutionsmusters von 4,10- zu 4,12-disubstituierten Cyclophan ke<strong>in</strong>e merkliche<br />
Änderung der spektroskopischen Eigenschaften mit sich. Abgesehen von leicht<br />
unterschiedlichen Halbstufenpotenitalen unterscheiden sich die Komplexe VII, VIII und<br />
IX kaum vone<strong>in</strong>ander.