Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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VI. 1-Rutheniumv<strong>in</strong>yl- und 1,1‘-Bis(rutheniumv<strong>in</strong>yl)-substituierte Ferrocene<br />
c) Dublett-Grundzustand mit zweifach oxidierter zentralen Ferrocene<strong>in</strong>heit und<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fach oxidierten, sowie e<strong>in</strong>er neutralen V<strong>in</strong>ylrutheniume<strong>in</strong>heit: E<strong>in</strong><br />
Zweibandenmuster mit e<strong>in</strong>er Carbonylbande, die <strong>in</strong> etwa der e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fach<br />
oxidierten Spezies entspricht (ca. 1965 cm -1 ) und e<strong>in</strong>e bei niedriger Energie für<br />
e<strong>in</strong>e neutrale V<strong>in</strong>ylrutheniume<strong>in</strong>heit.<br />
d) Drei e<strong>in</strong>fach oxidierte Untere<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> [XVIII] 3+ : E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />
Carbonylschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> dem für oxidierte Styrylrutheniumkomplexe typischen<br />
Energiebereich.<br />
Elektronische Strukturen mit zweifacher Oxidation e<strong>in</strong>er der redoxaktiven<br />
Untere<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d angesichts des sehr hohen zweiten Oxidationspotentials von<br />
Ferrocenen (1.79 V vs. Ag/Ag + ) [139] bzw. der chemischen Irreversibilität der zweiten<br />
Oxidation <strong>in</strong> vergleichbaren Styrylkomplexen von vornehere<strong>in</strong> als sehr<br />
unwahrsche<strong>in</strong>lich anzusehen. So wurde 2008 von Maurer et al. [32] das Redoxverhalten<br />
von RuCl(CO)(P i Pr 3 ) 2 (styryl), welcher als redoxaktive Endgruppe <strong>in</strong> XVIII wieder zu<br />
f<strong>in</strong>den ist, e<strong>in</strong>gehend untersucht. Dieser Komplex zeigt <strong>in</strong> cyclovoltammetrischen<br />
Messungen e<strong>in</strong>en reversiblen Oxidationsprozess bei 280 mV und e<strong>in</strong>e irreversible<br />
Oxidation bei etwa 850 mV gegen Fc 0/+ . Aufgrund der spektroskopischen Reversibilität<br />
von Verb<strong>in</strong>dung XVIII und der vergleichsweise niedrigeren Redoxpotentiale für die<br />
dritte Oxidation kann e<strong>in</strong>e zweifach-oxidierte Rutheniumstyryle<strong>in</strong>heit für den Dublett-<br />
Grundzustand <strong>in</strong> Fall a) und b) ausgeschlossen werden. Ferner ist ke<strong>in</strong>e Ru(CO)-Bande<br />
bei auffällig hoher Energie zugegen.<br />
Spektroelektrochemische Messungen im Infrarot-Bereich des Spektrums zeigen nur e<strong>in</strong>e<br />
Carbonylbande auf der Stufe der dreifach oxidierten Spezies [XVIII] 3+ . Daraus lässt<br />
sich folgern, dass Fall d) mit drei e<strong>in</strong>fach oxidierten, separierten Untere<strong>in</strong>heiten<br />
vorliegen muss. Durch spektroskopische Messungen kann jedoch ke<strong>in</strong>e Aussage über<br />
den Sp<strong>in</strong>zustand getroffen werden. Es können drei mögliche Sp<strong>in</strong>zustände auftreten: ↑↑↑<br />
(Quartett-Grundzustand mit S=3/2), ↑↑↓ und ↑↓↑ (Dublett-Grundzustand mit S=1/2 und<br />
ferrimagnetischer Kopplung der Sp<strong>in</strong>s) mit ↑ für α-Sp<strong>in</strong> und ↓ für β-Sp<strong>in</strong> des Elektrons.<br />
E<strong>in</strong> Vergleich der berechneten Spektren für alle drei möglichen Zustände mit den<br />
experimentell ermittelten Werten könnte unter Umständen zur Klärung der Frage nach<br />
der Multiplizität des Grundzustands führen. Lambert [140] zeigte dies 2011 bereits<br />
e<strong>in</strong>drucksvoll an Triarylam<strong>in</strong>-modifizierten Squara<strong>in</strong>-Farbstoffen.