15.01.2014 Aufrufe

Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

177<br />

Ziel der Arbeit war es, mehrkernige homo- und heteronukleare Rutheniumv<strong>in</strong>yl-<br />

Komplexe darzustellen, zu charakterisieren und spektroelektrochemisch h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Stärke elektronischer Wechselwirkungen zwischen den Rutheniume<strong>in</strong>heiten zu<br />

untersuchen. Essentieller synthetischer Schritt <strong>in</strong> (fast) allen präsentierten Verb<strong>in</strong>dungen<br />

ist die Hydroruthenierung. Dabei erfolgt e<strong>in</strong>e Insertion des freien Alk<strong>in</strong>s <strong>in</strong> die<br />

Rutheniumhydrid-B<strong>in</strong>dung. Als Produkt entsteht stets die trans-konfigurierte 1,2-<br />

disubstituierte Doppelb<strong>in</strong>dung. Wegen der Anwesenheit e<strong>in</strong>es Carbonylliganden an jeder<br />

V<strong>in</strong>ylrutheniume<strong>in</strong>heit können die Rutheniumv<strong>in</strong>ylbauste<strong>in</strong>e als redoxaktive Sonden <strong>in</strong><br />

spektroelektrochemischen Messungen vorteilhaft genutzt werden. Carbonyl-Coliganden<br />

am Rutheniumatom dienen im IR-Bereich des Elektronenspektrums als<br />

ladungssensitives Label, da jede Änderung der Elektronendichte an der Metalle<strong>in</strong>heit die<br />

Stärke M-C(CO)-B<strong>in</strong>dung bee<strong>in</strong>flusst und sich damit die Ru(CO)-Streckschw<strong>in</strong>gungen<br />

verschieben.<br />

Die Synthese und spektroelektrochemischen Eigenschaften der Komplexe II und III<br />

wurden bereits Jahre 2006 von unserer Arbeitsgruppe publiziert. [25] Dabei wurde anhand<br />

der relativen Bandenverschiebungen der CO-Streckschw<strong>in</strong>gungen im Infrarotbereich des<br />

Spektrums festgestellt, dass Komplex [II] + e<strong>in</strong>en Geiger’schen<br />

Ladungsdelokalisationsparameter von 0.12 aufweist. Das 1,4-disubstituierte Phenylenderivat<br />

[III] + zeigt h<strong>in</strong>gegen anderes Verhalten. Bis dato wurde angenommen, dass die<br />

strukturierte Carbonylbande der ersten Oxidation zwei verschiedenen Spezies<br />

(vermutlich Rotamere mit unterschiedlich ausgeprägtem, konjugiertem π-System)<br />

zuzuordnen sei. Jetzt konnte gezeigt werden, dass es sich dabei um nur e<strong>in</strong>e Spezies mit<br />

e<strong>in</strong>em Ladungsdelokalisationsparameter von 0.43 handelt und [III] + als stark<br />

gekoppeltes gemischt-valentes System nahe dem Grenzbereich der Klasse II/III nach<br />

Rob<strong>in</strong> und Day e<strong>in</strong>gestuft werden kann. Der 1,2-Bis(v<strong>in</strong>ylruthenium)-phenylen-<br />

Komplex I wurde als fehlendes Glied der Reihe div<strong>in</strong>ylphenylen-verbrückter<br />

Diruthenium-Komplexe synthetisiert und charakterisiert. Spektroelektrochemischen<br />

Untersuchungen zufolge ordnet sich I mit ∆ρ = 0.31 zwischen III und II e<strong>in</strong>. Da sich die<br />

drei Bis(v<strong>in</strong>ylruthenium)-Komplexe nur durch das Substitutionsmuster des<br />

Phenylenr<strong>in</strong>gs vone<strong>in</strong>ander unterscheiden, steigt anhand der ∆ρ-Parameter die Effizienz<br />

des <strong>in</strong>tramolekularen Elektronentransfers <strong>in</strong> der Reihe meta

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!