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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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3.10. Zusammenfassung<br />

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3.10. Zusammenfassung<br />

Das Ziel, welches mit dem Bisrutheniumv<strong>in</strong>yl[2.1]orthocyclophan-Komplex VI verfolgt<br />

wurde, war e<strong>in</strong> Vergleichsmolekül zum Klasse II-System Bis(rutheniumv<strong>in</strong>yl)-<br />

[2.2]paracyclophan [V] + zu f<strong>in</strong>den, welches elektronische Kopplung zwischen den<br />

redoxaktiven Enden aufweist, bei dem aber das π-stack<strong>in</strong>g der Arendecks aufgebrochen<br />

ist. Da <strong>in</strong> der Fachliteratur <strong>in</strong> kontroversen Diskussionen [74, 75] über die Stärke und<br />

Relevanz der beiden möglichen Komunikationspfade gestritten wird, sollte mit Hilfe<br />

dieser Systeme Klarheit darüber geschaffen werden, ob der <strong>in</strong>tramolekulare<br />

Landungstransfer eher durch π-stack<strong>in</strong>g („Through-space“) oder entlang der gesättigten,<br />

verbrückenden C 2 H 4 -E<strong>in</strong>heiten durch die σ-B<strong>in</strong>dungen erfolgt. Die Komplexe V und VI,<br />

welche beide zwei redoxaktive Rutheniumstyrylbauste<strong>in</strong>e aufweisen, unterscheiden sich<br />

lediglich durch die Verknüpfung dieser beiden E<strong>in</strong>heiten. Während die molekulare<br />

Architektur im „geschlossenen“ [2.2]Paracyclophan e<strong>in</strong> π-stack<strong>in</strong>g zwischen den<br />

Aryldecks erzw<strong>in</strong>gt, ist dies durch die „halbgeöffnete“ Struktur des<br />

[2.1]Orthocyclophans nicht mehr gegeben. Die Komplexe V und VI zeigen zwei<br />

reversible, sukzessive E<strong>in</strong>elektronenoxidation mit e<strong>in</strong>er Halbstufenpotentialaufspaltung<br />

von 210 mV für V bzw. 105 mV für VI. Durch langsame Elektrolyse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er OTTLE-<br />

Zelle können im Infrarot- bzw. UV/Vis/NIR-Bereich des Spektrums die beiden<br />

Oxidationen verfolgt werden und zeigen stufenweise Shifts der<br />

Carbonylstreckschw<strong>in</strong>gungen bzw. das Anwachsen und Verschw<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er IVCT-<br />

Bande. Während Komplex V detektierbare CO-Bandenverschiebungen aufzeigt, s<strong>in</strong>d<br />

diese für VI nur äußerst ger<strong>in</strong>g und schwer zu bestimmen, da sie kaum größer als die<br />

Auflösung des Spektrometers s<strong>in</strong>d. Dennoch können für beide Verb<strong>in</strong>dungen die<br />

Ladungsdelokalisationsparameter ∆ρ nach Geiger bzw. α nach Hush berechnet werden<br />

(∆ρ = 0.08 für V und 0.0086 für VI bzw. α = 0.20 für V und ≤ 0.01 für VI). Damit<br />

handelt es sich jeweils um elektronisch schwach bzw. sehr schwach gekoppelte<br />

gemischt-valente Systeme der Klasse II. Aus der charakteristischen Intervalenz-Charge-<br />

Transfer Bande im nahen Infrarot, für welche ke<strong>in</strong> entsprechendes Pendant im<br />

Vergleichskomplex [IV] + zu f<strong>in</strong>den ist, kann nach Hush’s Formalismus zusätzlich der<br />

Parameter α zur Bestimmung der Stärke der elektronischen Kommunikation gewonnen<br />

werden. Der für diese Gleichung benötigte Abstand zwischen den Redoxzentren ist für<br />

Komplexe, <strong>in</strong> welchen die Brückenliganden maßgebliche Beiträge zur Oxidation leisten,

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