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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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3.3. Vorarbeiten<br />

63<br />

Radikalkation [V] + gebildet (bei nicht erschöpfender Elektrolyse komproportionieren<br />

[V] 2+ und V zu [V] + ). Erst bei längerer Elektrolyse bei e<strong>in</strong>em Potential von E = 1.0 V,<br />

weit oberhalb des zweiten Halbstufenpotentials von V (1.0 V), zeigt das so generierte<br />

Dikation bei Raumtemperatur e<strong>in</strong> starkes, isotropes Signal bei g iso = 2.034 und e<strong>in</strong>e<br />

Phosphorkopplung von 22.7 G. Quantenchemische Rechnungen (Unrestricted Kohn-<br />

Sham) an [V] 2+ zeigen, dass der S<strong>in</strong>gulett- und der Triplettzustand energetisch e<strong>in</strong>ander<br />

fast äquivalent s<strong>in</strong>d; der S = 0-Zustand ist um lediglich 0.01 eV stabiler.<br />

Die bisher vorgestellten Ergebnisse zeigen zwar, dass elektronische Kommunikation<br />

zwischen den Redoxe<strong>in</strong>heiten auftritt, geben jedoch ke<strong>in</strong>erlei Auskunft darüber, entlang<br />

welchen Pfades diese erfolgt: „Through-space“ durch die über π-stack<strong>in</strong>g erzwungene<br />

Überlappung der π-Orbitale der Aryldecks oder „Through-bond“ über die σ-B<strong>in</strong>dungen<br />

der gesättigten Alkylbrücken. Deshalb soll im Folgenden anhand des halbgeöffneten<br />

[2.1]Orthocyclophankomplexes VI untersucht werden, welcher der beiden<br />

Kommunikationspfade dom<strong>in</strong>iert. Arbeiten von W<strong>in</strong>ter [25] konnten zeigen, dass das<br />

Substitutionsmuster <strong>in</strong>nerhalb von div<strong>in</strong>ylphenylverbrückten Dirutheniumkomplexen<br />

deutlichen E<strong>in</strong>fluss auf den Grad und die Stärke der elektronischen Delokalisation hat.<br />

Während das Radikalkation des para-substituierten Komplexes e<strong>in</strong>en Wert für ∆ρ =<br />

0.43 (siehe Kapitel II) annimmt, beträgt dieser für die meta-substituierte Verb<strong>in</strong>dung des<br />

gleichen Typs nur 0.12. Damit s<strong>in</strong>d die verschiedenen „Kommunikationspfade“ durch<br />

das Div<strong>in</strong>ylphenylenb<strong>in</strong>dungsmotiv unterschiedlich. Die Wahl zur Klärung der e<strong>in</strong>gangs<br />

gestellten Frage fiel auf das [2.1]Orthocyclophanmotiv. Zum e<strong>in</strong>en ist der begünstigte<br />

Pfad entlang der para-Position länger als der durch den weniger begünstigten Pfad<br />

(meta). Zum anderen wäre e<strong>in</strong> [2.2]Orthocyclophan so flexibel, dass e<strong>in</strong>e annähernd<br />

koplanare Anordnung der Arendecks immer noch möglich wäre und e<strong>in</strong><br />

Elektronentransfer durch den Raum nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Im<br />

[2.1]Orthocyclophan ist das nicht mehr möglich. Durch die Architektur des Moleküls<br />

bleibt das grundsätzliche Motiv von über zwei Alkylketten verbrückten<br />

Rutheniumstyryle<strong>in</strong>heiten erhalten, jedoch ist e<strong>in</strong> π-stack<strong>in</strong>g der Styryle<strong>in</strong>heiten<br />

ausgeschlossen. Daher sollte elektronische Kommunikation nur über die σ-B<strong>in</strong>dungen<br />

der Alkylspacer („Through-Bond“) möglich se<strong>in</strong>.

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