Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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VI. 1-Rutheniumv<strong>in</strong>yl- und 1,1‘-Bis(rutheniumv<strong>in</strong>yl)-substituierte Ferrocene<br />
identische ladungssensitive Label an zwei identischen redoxaktiven Untere<strong>in</strong>heiten wie<br />
beispielsweise der Carbonylligand am Rutheniumatom. Im Gegensatz dazu kann für die<br />
hetero-tr<strong>in</strong>uklearen, bimetallischen Verb<strong>in</strong>dungen XIV, XVI und XVIII, welche zwei<br />
identische Redoxgruppen mit je e<strong>in</strong>em CO-Label an den beiden Term<strong>in</strong>i des Moleküls<br />
tragen, dieser Parameter zur Quantifizierung der Valenzdelokalisation auf der Stufe des<br />
Dikations bestimmt werden. Es ist allerd<strong>in</strong>gs zu beachten, dass nicht wie <strong>in</strong> den anderen<br />
Kapiteln, die Werte der neutralen, der e<strong>in</strong>fach und der zweifach oxidierte Spezies als<br />
Grundlage der Berechnungen herangezogen werden können, sondern die für die e<strong>in</strong>fach,<br />
zweifach und dreifach oxidierten Spezies zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Aus den relativen<br />
CO-Bandenverschiebungen ergeben sich ∆ρ-Werte von 0.05 für XIV, 0.03 für XVI und<br />
0.11 für XVIII. Damit lassen sich [XIV] 2+ und [XVI] 2+ als weitgehend valenzlokalisierte<br />
Systeme der Klasse I und [XVIII] 2+ als Spezies der Klasse II gemischt-valenter Systeme<br />
nach Rob<strong>in</strong> und Day e<strong>in</strong>ordnen. Da alle drei Komplexe e<strong>in</strong> zentrales disubstituiertes<br />
Ferrocen und zwei endständige Rutheniumv<strong>in</strong>yle<strong>in</strong>heiten als geme<strong>in</strong>same Bauste<strong>in</strong>e<br />
aufweisen, können die verschiedenen Ladungsdelokalisationsparameter ∆ρ nur von den<br />
sich unterscheidenden π-konjugierten Spacern herrühren. Damit lassen sich die Spacer<br />
h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Befähigung zur Ladungsdelokalisation <strong>in</strong> der Reihenfolge<br />
Div<strong>in</strong>ylphenylen < Stryryl < (Eth<strong>in</strong>yl)(v<strong>in</strong>yl)phenylen anordnen. Im Dikation [XVIII] 2+<br />
s<strong>in</strong>d die V<strong>in</strong>ylruthenium-Untere<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> etwa ähnlich stark gekoppelt wie <strong>in</strong><br />
{RuCl(CO)(P i Pr 3 ) 2 } 2 -4-12-div<strong>in</strong>yl[2.2]paracyclophan V. Analog zu<br />
{RuCl(CO)(P i Pr 3 ) 2 }v<strong>in</strong>yl[2.2]paracyclophan IV sollten die e<strong>in</strong>fach V<strong>in</strong>ylrutheniumsubstituierten<br />
Ferrocene XIII, XV und XVII als Referenzverb<strong>in</strong>dungen für die 1,1‘-<br />
disubstituierten Verb<strong>in</strong>dungen dienen um mögliche Intervalenz-Charge-Transfer-<br />
Banden, welche auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tramolekularen Ladungsübertrag von der reduzierten zur<br />
oxidierten V<strong>in</strong>ylrutheniume<strong>in</strong>heit zurückzuführen s<strong>in</strong>d, als solche zu identifizieren.<br />
Diese Banden s<strong>in</strong>d typischerweise im nahen Infraroten angesiedelt. Durch die sehr<br />
ähnliche Molekülarchitektur und das stark lokalisierte Verhalten der gemischt-valenten<br />
Spezies s<strong>in</strong>d jedoch kaum Unterschiede zwischen den beschriebenen Komplexen XIII-<br />
XVIII <strong>in</strong> den UV/Vis/NIR-spektroelektrochemischen Messungen zu erkennen. Deshalb<br />
gestaltet sich die Interpretation der e<strong>in</strong>zelnen Banden und deren Verschiebungen<br />
während der Redoxprozesse als schwierig. Weiter kompliziert wird die Datenanalyse<br />
dadurch, dass auch e<strong>in</strong>fache Ferroc<strong>in</strong>iumionen, <strong>in</strong>sbesondere solche mit ungesättigten,<br />
π-konjugierten Substituenten, im nahen Infrarot Absorptionsbanden aufweisen, welche