Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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4.7. Zusammenfassung<br />
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4.7. Zusammenfassung<br />
Styrylferrocen XI, Ferrocenyl[2.2]paracyclophan X, das pseudo-ortho VII bzw. die<br />
beiden pseudo-para-Isomere VIII und IX von Bis(ferrocenylv<strong>in</strong>yl)[2.2]paracyclophan<br />
wurden von Prof. Dr. Konrad Kowalski hergestellt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kooperationsarbeit<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der spektroskopischen Eigenschaften ihrer oxidierten Formen verglichen. Im<br />
Zentrum des Interesses stand dabei die Frage nach der elektronischen Kopplung<br />
zwischen den unterschiedlichen Styrylferrocendecks <strong>in</strong> den Diferrocenyl-<br />
[2.2]paracyclophanen, welche als fixierte Dimere von Styrylferrocen XI anzusehen s<strong>in</strong>d.<br />
Wie im Bis(rutheniumv<strong>in</strong>yl)[2.2]paracyclophankomplex V s<strong>in</strong>d auch hier<br />
e<strong>in</strong>e - allerd<strong>in</strong>gs deutlich ger<strong>in</strong>gere - Aufspaltung der <strong>in</strong>dividuellen Redoxpotentiale und<br />
e<strong>in</strong>e breite NIR-Absorption auf der gemischt-valenten Stufe des Radikalkations zu<br />
f<strong>in</strong>den. H<strong>in</strong>reichend für das Postulat e<strong>in</strong>er „elektronischen Kopplung“ s<strong>in</strong>d diese zwei<br />
Kriterien jedoch nicht. So zeigt sich, dass die NIR-Banden der Komplexe VII, VIII und<br />
IX ke<strong>in</strong>en IVCT-Charakter aufweisen. Bei weiterer Oxidation kann lediglich e<strong>in</strong>e<br />
weitere Intensivierung dieser NIR-Banden beobachtet werden. Die Abwesenheit von<br />
geme<strong>in</strong>samen isosbestischen Punkten während des gesamten Oxidationsprozesses VII<br />
→ [VII] + → [VII] 2+ und die fehlende Solvatochromie aller Banden untermauern diese<br />
Ergebnisse. So ist die zweifach oxidierte Spezies [VII] 2+ als Diradikal zu sehen.<br />
Verb<strong>in</strong>dungen [VII] + , [VIII] + und [IX] + s<strong>in</strong>d nach Rob<strong>in</strong> und Day valenzlokalisierte<br />
Systeme der Klasse I ohne elektronische Kommunikation zwischen beiden<br />
Styrylferrocene<strong>in</strong>heiten. Die Aufspaltung der Halbstufenpotentiale für die Oxidation der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Ferrocenyle<strong>in</strong>heiten ist damit re<strong>in</strong> elektrostatisch bed<strong>in</strong>gt. Grund für die<br />
Abwesenheit elektronischer Delokalisation ist der deutlich stärkere Metallcharakter der<br />
Oxidation am Ferrocen und die fehlende Delokalisation des SOMO auf den<br />
Styrylsubstituenten. Dadurch unterscheidet sich das Ferrocenylsystem stark von dem des<br />
[2.2]Paracyclophan-div<strong>in</strong>ylrutheniumkomplexes [V] + (siehe Kapitel III). Dort wird das<br />
SOMO von der Styryle<strong>in</strong>heit dom<strong>in</strong>iert. Als Fazit lässt sich festhalten, dass die<br />
Aufspaltung von Halbstufenpotentialen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em System mit zwei identischen,<br />
redoxaktiven Untere<strong>in</strong>heiten und das Auftreten von NIR-Banden auf der gemischtvalenten<br />
Stufe ke<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichenden Belege für e<strong>in</strong>e elektronische Kopplung zwischen<br />
den Untere<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d.