Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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II. Div<strong>in</strong>ylphenylen-verbrückte Rutheniumkomplexe<br />
2.6. Diskussion der Ergebnisse<br />
E<strong>in</strong> Vergleich der cyclovoltammetrischen Daten (siehe Tabelle 4 auf Seite 43) der<br />
Komplexe I-III lässt vorerst den Schluss zu, dass der 1,2-substituierte<br />
Div<strong>in</strong>ylphenylruthenium-Komplex I leichter zu oxidieren ist als das 1,3-disubstiutierte<br />
Derivat, aber schlechter als das 1,4-substituierte Isomer. Mit ∆E 1/2 = 315 mV ist die<br />
Differenz der Halbstufenpotentiale <strong>in</strong> Komplex I um 45 mV größer als <strong>in</strong> II und um<br />
65 mV größer als <strong>in</strong> III. Je stärker ausgeprägt die Differenz der Halbstufenpotentiale für<br />
die n-te und (n+1)-te Oxidation respektive Reduktion ist, desto stärker wird die<br />
elektronische Delokalisation auf der gemischt-valenten Stufe angesehen. Doch ist diese<br />
nur als erstes Indiz anzusehen, da elektrochemische Potentiale und deren Unterschiede<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen mit mehreren benachbarten Redoxzentren von e<strong>in</strong>er ganzen Reihe<br />
weiterer Faktoren bee<strong>in</strong>flusst werden. [50] Somit müsste <strong>in</strong>tuitiv Komplex I die stärkste<br />
Kommunikation zwischen den Rutheniumv<strong>in</strong>yl-Untere<strong>in</strong>heiten aufweisen und<br />
Verb<strong>in</strong>dung III die schwächste. Dies steht jedoch nicht im E<strong>in</strong>klang mit den<br />
Ergebnissen der spektroelektrochemischen Messungen. Durch die relativen<br />
Verschiebungen der Carbonylbanden der neutralen Form I (ν̃max = 1913 cm -1 ), über die<br />
gemischt-valente Spezies [I] + (ν̃max = 1921 und 1948 cm -1 ) zur zweifach oxidierten Form<br />
[I] 2+ (ν̃max = 1979 cm -1 ) kann nach Geiger [26] der Ladungsdelokalisationsparameter ∆ρ<br />
berechnet werden. Der daraus resultierende Wert von ∆ρ = 0.30 weist den ortho-div<strong>in</strong>ylsubstituierten<br />
Komplex [I] + als gemischt-valentes System der Klasse II aus. Das freie<br />
Elektron der e<strong>in</strong>fach oxidierten Spezies ist zu ca. 30%, also nur teilweise, über die<br />
Rutheniumv<strong>in</strong>yle<strong>in</strong>heiten delokalisiert. E<strong>in</strong> Vergleich der neutralen und der vollständig<br />
oxidierten Formen der Komplexe I-III zeigt, dass das Substitutionsmuster der<br />
Phenylenbrücke im Rahmen der Messgenauigkeit kaum E<strong>in</strong>fluss auf die absolute<br />
Bandenposition der Carbonylschw<strong>in</strong>gungen nimmt. Deren Werte betragen für die<br />
neutrale Spezies jeweils ca. 1910 cm -1 und für die zweifach-oxidierten Formen ca.<br />
1980 cm -1 . Signifikante Unterschiede s<strong>in</strong>d auf der Stufe der gemischt-valenten Spezies<br />
zu sehen. Der ortho-Div<strong>in</strong>ylphenylendiruthenium-Komplex [I] + zeigt zwei klar<br />
separierte CO-Banden bei 1921 cm -1 und 1948 cm -1 , ähnlich wie das meta-substituierte<br />
Derivat [II] + wo diese bei Wellenzahlen von 1915 cm -1 und 1971 cm -1 auftreten. E<strong>in</strong><br />
wesentlicher Unterschied zwischen [I] + und [II] + ist jedoch, dass sich die Positionen der<br />
Banden bei niedrigerer und bei höherer Energie <strong>in</strong> [II] + viel weniger von denen der<br />
neutralen bzw. der zweifach oxidierten Formen unterscheiden, als dies für [I] + der Fall