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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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VI. 1-Rutheniumv<strong>in</strong>yl- und 1,1‘-Bis(rutheniumv<strong>in</strong>yl)-substituierte Ferrocene<br />

Andere Versuche 1,1‘-Bis(1,4-dieth<strong>in</strong>ylphenyl)ferrocen, die Vorstufe von Komplex<br />

XVIII, auf anderen Wegen aufzubauen, scheiterten auf unterschiedlichen Stufen entlang<br />

der anvisierten Syntheserouten. Dennoch sollen hier e<strong>in</strong>ige dieser Versuche näher<br />

beschrieben werden. Diverse Kreuzkupplungsversuche von 1,1‘-Diiodferrocen mit<br />

verschiedenen Alk<strong>in</strong>en scheiterten. Sonogashira-Reaktionen mit 4-Eth<strong>in</strong>ylanil<strong>in</strong> oder<br />

1-Brom-4-eth<strong>in</strong>ylbenzol [126] erzielten auch bei Variation von Temperatur und<br />

Reaktionsdauer ke<strong>in</strong> verwertbares Ergebnis. E<strong>in</strong>e palladiumkatalysierte Kreuzkupplung<br />

mit 4-Eth<strong>in</strong>ylanil<strong>in</strong> ermöglichte zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fachsubstitution am<br />

1,1‘-Diiodferrocen, was NMR-Daten und die Kristallstrukturanalyse beweisen.<br />

Erwähnenswert s<strong>in</strong>d hier die verschiedenen Signalsätze der unterschiedlichen Protonen<br />

an den beiden e<strong>in</strong>fach substituierten Cp-R<strong>in</strong>gen (Tripletts bei 4.43, 4.41, 4.23 und<br />

4.24 ppm). Die Kristallstruktur von 1-(4-Eth<strong>in</strong>ylanil<strong>in</strong>)-1‘-iodferrocen zeigt, dass die<br />

Ebene des Anil<strong>in</strong>r<strong>in</strong>gs um 20.51° gegenüber der des Cyclopentadienr<strong>in</strong>gs verdreht ist<br />

und dass der Abstand des Iodatoms zu den Eth<strong>in</strong>yl-Kohlenstoffatomen mit 3.768 und<br />

3.774 Å außerhalb der Summe der Van-der-Waals-Radien liegt und es damit zu ke<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>tramolekularen Wechselwirkung zwischen der Dreifachb<strong>in</strong>dung und dem Iodatom<br />

kommt. Es treten allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>termolekulare Wechselwirkungen zwischen dem Iodatom<br />

und H-Atomen der Cp-Liganden benachbarter Moleküle auf. Zum Teil erfolgte nur<br />

E<strong>in</strong>fachsubstitution e<strong>in</strong>es Cp-R<strong>in</strong>gs und Halogenabstraktion (bzw. Reduktion) am<br />

zweiten R<strong>in</strong>g. Als möglicher Grund für die unvollständigen Umsetzungen sei kurz<br />

genannt, dass Sonogashira-Kreuzkupplungen zweier elektronenreicher Systeme oft<br />

ke<strong>in</strong>e oder nur sehr schlechte Ausbeuten erzielen. E<strong>in</strong>führen des ersten<br />

elektronenreichen 4-Eth<strong>in</strong>ylanil<strong>in</strong>-Substituenten erhöht die Elektronendichte am ohneh<strong>in</strong><br />

elektronenreichen Ferrocen so stark, dass die zweite Kupplung nur erschwert erfolgen<br />

kann. Dagegen konnte das elektronenärmere 4-Eth<strong>in</strong>ylbenzaldehyd [127, 128] erfolgreich<br />

zweifach an Diiodferrocen gekuppelt werden. In e<strong>in</strong>er anschließenden Corey-Fuchs-<br />

Reaktion [129] konnte das Bis(dibromolef<strong>in</strong>)-derivat <strong>in</strong> moderaten Ausbeuten dargestellt<br />

werden. Bis dato glückte die zweifache Halogenelim<strong>in</strong>ierung zum term<strong>in</strong>alen Alk<strong>in</strong> mit<br />

unterschiedlichen Basen wie KOH, t-BuOK, n-BuLi und LDA jedoch nicht.

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