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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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1.1. Theoretische H<strong>in</strong>tergründe<br />

5<br />

welche auch mit bloßem Auge optisch unterscheidbar s<strong>in</strong>d, sowohl elektronisch als auch<br />

photochemisch zu schalten.<br />

Donor Brücke Akzeptor Donor Brücke Akzeptor<br />

Abbildung 3: Unterschiedliche Transportmechanismen beim <strong>in</strong>kohärenten Hüpfprozess:<br />

l<strong>in</strong>ks Loch- und rechts Elektronenwanderung.<br />

Für den Ladungstransport über die Brückenliganden gibt es zwei verschiedene<br />

Mechanismen: den direkten Superaustausch (kohärenter Elektronentransfer) und<br />

<strong>in</strong>kohärente „Hüpfprozesse“. [22] Bei ersterem überlappt das HOMO des Donorzentrums<br />

über Orbitale des Brückenliganden mit dem LUMO oder SOMO der Akzeptore<strong>in</strong>heit,<br />

wobei die Ligandbrücke mit e<strong>in</strong>geschlossen ist. Die Ladung, also das Loch oder das<br />

Elektron, bef<strong>in</strong>det sich zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt auf der verbrückenden E<strong>in</strong>heit selbst, da<br />

sich die Energien der lokalen Grenzorbitale von Redoxzentrum und Brücke stark<br />

vone<strong>in</strong>ander unterscheiden (> 2eV), so dass der Ladungstransfer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Sprung“<br />

stattf<strong>in</strong>det. Die Geschw<strong>in</strong>digkeit des Elektronentransfers ist <strong>in</strong> diesem Fall allerd<strong>in</strong>gs<br />

sehr stark vom räumlichen Abstand der beiden Redoxpartner abhängig und nimmt mit<br />

wachsender Entfernung zwischen Donor und Akzeptor exponentiell ab. Bei den<br />

„Hüpfprozessen“ vollzieht sich der Ladungstransfer schrittweise. Die Grenzorbitale der<br />

redoxaktiven Zentren überlappen mit den Orbitalen der Brücke. Voraussetzung ist, dass<br />

die beteiligten Orbitale ähnliche Energien und passende Symmetrie aufweisen. Die<br />

Ladung ist zwischenzeitlich auf der verbrückenden E<strong>in</strong>heit lokalisiert. Das bedeutet,<br />

dass der Brückenligand zum<strong>in</strong>dest kurzzeitig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er oxidierten oder reduzierten Form<br />

vorliegt. Die Wanderung kann so <strong>in</strong>terpretiert werden, dass das freie Elektron<br />

(„Elektronenwanderung“ über das LUMO der Brücke) oder positive Ladung<br />

(„Lochwanderung“ über das HOMO der Brücke) entlang e<strong>in</strong>es Energiegradienten von<br />

der Donore<strong>in</strong>heit zur Akzeptore<strong>in</strong>heit transferiert wird. Rigaut und Frisbie [23] konnten<br />

2011 an Rutheniumeth<strong>in</strong>ylphenylen-Komplexen unterschiedlicher Länge mit 1-3<br />

Wiederholungse<strong>in</strong>heiten (siehe Abbildung 2) zeigen, dass der Transport durch die

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