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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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5.3. Vorarbeiten<br />

103<br />

Untersuchungen der Neutralspezies und des Radikalkations im Festkörper ergeben<br />

ger<strong>in</strong>gere Verschiebungen der Carbonylschw<strong>in</strong>gungen als <strong>in</strong> Lösung (siehe Tabelle 13).<br />

Aus den relativen Bandenverschiebungen der CO-Liganden im IR-Spektrum kann die<br />

Verteilung der positiven Ladung im Radikalkation ermittelt werden. Damit errechnen<br />

sich für den Festkörper und flüssige Lösung unterschiedliche Werte. Mit 40%, also<br />

nahezu vollständiger Delokalisation (vollständige Ladungsverteilung entspräche 50%),<br />

kann <strong>in</strong> Lösung von e<strong>in</strong>em stark gekoppelten gemischt-valenten System gesprochen<br />

werden, während im Festkörper nur 20% der Ladung der Rutheniumv<strong>in</strong>yle<strong>in</strong>heit<br />

zuzuordnen ist. Damit ist [XII] + PF 6¯ im Festkörper nur als moderat gekoppeltes<br />

Klasse II-System e<strong>in</strong>zustufen.<br />

Tabelle 13: Zusammenfassung der IR-Daten von XII und [XII] + PF 6¯.<br />

Lösung Festkörper<br />

ν̃ [cm -1 ] ν̃ [cm -1 ]<br />

XII 1908 1902<br />

[XII] + PF 6 1932 1912<br />

Offensichtlich bestehen zwischen Festkörper und Lösung deutliche Unterschiede<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Ladungsdelokalisation <strong>in</strong>nerhalb des Radikalkations. Bei e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>gehenderen Analyse der Struktur von [XII] + PF 6¯ im Kristall ergab sich, dass das<br />

PF 6¯-Gegenion über mehrere CH … F Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen mit den Protonen der<br />

Cp-Liganden assoziert ist. Dies „fixiert“ die positive Ladung stärker auf der Ferrocenseite<br />

als es <strong>in</strong> Lösung der Fall ist (ca. 80% gegenüber 60%). Dies impliziert die Frage,<br />

ob sich die Ladungsdelokalisation <strong>in</strong> diesem System durch Wahl des Gegenions<br />

bee<strong>in</strong>flussen lässt. Andere Effekte wie Lösungsmittele<strong>in</strong>flüsse können <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang natürlich auch e<strong>in</strong>e wichtige Rolle für die Ladungsverteilung <strong>in</strong> solchen<br />

Klasse II-Systemen spielen. Im Folgenden sollen diese beiden Gesichtspunkte analysiert<br />

und deren Ergebnisse vorgestellt werden. Aus diesem Grund wurden verschiedene Salze<br />

von [XII] + synthetisiert und mittels Festkörper- und Flüssig-IR-Spektroskopie<br />

untersucht. Dabei sollen unterschiedliche Effekte im Koord<strong>in</strong>ationsverhalten wie zum<br />

Beispiel die Anzahl der Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen zwischen Anion und Kation als<br />

Kriterium zur Auswahl der Anionen herangezogen werden. Als äußerst schwach<br />

koord<strong>in</strong>ierendes Anion mit ger<strong>in</strong>ger Tendenz, H-Brücken auszubilden, gilt das

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