Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz
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V. E<strong>in</strong>flüsse von Anionen und Lösungsmittel auf Ladungsdelokalisation <strong>in</strong><br />
Ferrocenylv<strong>in</strong>yl- und Ferrocenylstyryl-Rutheniumkomplexen<br />
Cyclopentadienyl(π)-Orbtiale entlang des Konjugationspfades und damit die effektive<br />
Konjugationslänge. Damit verkürzt sich die Delokalisation des Systems und das<br />
Elektronenloch wird stärker lokalisiert. Je nachdem, welche Werte die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Torsionsw<strong>in</strong>kel annehmen, wird die positive Ladung stärker auf der Rutheniumv<strong>in</strong>yle<strong>in</strong>heit<br />
oder auf der Ferrocenyle<strong>in</strong>heit lokalisiert. Ersteres hätte e<strong>in</strong>e stärkere,<br />
letzteres e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Rotverschiebung der Ru(CO)-Bande zur Folge. Ebenfalls ist<br />
nicht völlig auszuschließen, dass Radikalkation [XII] + unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />
Form verschiedener Valenztautomere vorliegt, d.h. von echten Isomeren, die sich<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Oxidationsstufenverteilung zwischen den beiden redoxaktiven E<strong>in</strong>heiten<br />
unterscheiden. Dies ist <strong>in</strong>sbesondere für das TFPB¯-Salz von [XII] + möglich, wo sich die<br />
beiden Ru(CO)-Banden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Position stark vone<strong>in</strong>ander unterscheiden.<br />
Demgegenüber unterscheiden sich die Positionen der CO-Banden <strong>in</strong> Lösung für die<br />
unterschiedlichen Salze im gleichen Lösungsmittel viel weniger vone<strong>in</strong>ander. Für alle<br />
Komplexsalze ist im jeweils gleichen Lösungsmittel das gleiche Verhalten<br />
auszumachen. Die Ru(CO)-Bande verschiebt sich <strong>in</strong> der Reihe von THF über Aceton,<br />
Dichlormethan und Chloroform hypsochrom von 1923 bis 1934 cm -1 für [XII] + BF 4¯,<br />
beziehungsweise von 1926 bis 1939 cm -1 für [XII] + TFPB¯ und von 1926 bis 1936 cm -1<br />
für das PF 6¯-Salz. Für die Salze des Radikalkations [XIII] + ist die Verschiebung<br />
betragsmäßig kle<strong>in</strong>er, folgt aber im Wesentlichen der gleichen Reihung. 16VE-<br />
Elektronenkomplexe, wie fünffach koord<strong>in</strong>ierte Rutheniumv<strong>in</strong>ylverb<strong>in</strong>dungen es s<strong>in</strong>d,<br />
besitzen e<strong>in</strong>e freie, sechste Koord<strong>in</strong>ationsstelle, die mit Lösungsmittel-Donormolekülen<br />
besetzt werden kann. [32] Als Maß für die Donorfähigkeit verschiedener Lösungsmittel<br />
wird meist die Gutmann’sche Donor Zahl DN verwendet. [111] Deren Def<strong>in</strong>ition liegt die<br />
Reaktionsenthalpie ∆H für die Reaktion des Lösungsmittels mit Antimon(V)chlorid<br />
zugrunde. THF besitzt e<strong>in</strong>en Wert von 20.0, Aceton e<strong>in</strong>en Wert von 17.0, während<br />
Dichlormethan und Chloroform vermutlich e<strong>in</strong>en Wert von Null haben. [110] Demnach ist<br />
THF das Lösungsmittel mit der größten Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit der <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang untersuchten Solventien, gefolgt von Aceton. Durch die Stärke der<br />
Wechselwirkung des Solvensmoleküls mit dem Komplexkation verändert sich die<br />
Elektronendichte am Metallatom und damit wiederum die Energie der<br />
Carbonylstreckschw<strong>in</strong>gung. Diese Annahme steht damit im E<strong>in</strong>klang, dass die CO-<br />
Bande <strong>in</strong> Aceton stets etwas stärker blau verschoben ist als <strong>in</strong> THF. Chlorform und<br />
Dichlormethan gelten als nicht-koord<strong>in</strong>ierende Lösungsmittel, woraus sich e<strong>in</strong>e noch