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Elektronendelokalisation in ein - KOPS - Universität Konstanz

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5.7. Diskussion der Ergebnisse<br />

121<br />

TFPB¯. Drei weitere Methoden zur Bestimmung der Stärke der Koord<strong>in</strong>ation<br />

verschiedener Anionen entwickelten Reed und Strauss <strong>in</strong> den 90er Jahren. [109, 110] Zum<br />

e<strong>in</strong>en nutzt man die durch kristallographische Methoden bestimmten Abstände des<br />

jeweiligen Anions zu e<strong>in</strong>em kationischen Tetraphenylporphyr<strong>in</strong>eisen-Komplex.<br />

Probleme stellen sich bei der Konkurrenzreaktion möglicher koord<strong>in</strong>ierender Solventien<br />

e<strong>in</strong>. Dennoch gilt Fe(TPP) + als gutes Indiz für die Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit schwach<br />

koord<strong>in</strong>ierender Anionen. Methode 2 beruht auf der Position der<br />

Carbonylstreckschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> FeCp(CO) + 2 Y¯ <strong>in</strong> Abhängigkeit von Anion Y¯. Höhere<br />

Wellenzahlen der CO-Streckschw<strong>in</strong>gung zeigen e<strong>in</strong>e schwächere π-Rückb<strong>in</strong>dung vom<br />

Metallion zu den Carbonylliganden an. Je schwächer das Anion koord<strong>in</strong>iert, bei desto<br />

höherer Energie ersche<strong>in</strong>t die CO-Streckschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> FeCp(CO) + 2 Y ¯. Als letzte<br />

Möglichkeit zur Bestimmung der Stärke der Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit von Anionen<br />

beschreibt Reed die Verschiebung des Resonanzsignals im 29 Si-NMR-Spektrum der<br />

Silylspezies i Pr 3 Si + Y ¯. Auch hier gilt es, die Problematik der Solvens-Konkurrenz<br />

bezüglich der Koord<strong>in</strong>ation am Si-Atom zu berücksichtigen. TFPB¯ ist das am<br />

schwächsten koord<strong>in</strong>ierende Anion der Reihe nach der von Hill und Mann zugrunde<br />

liegenden Methode, und kann <strong>in</strong> [XII] + und [XIII] + das Elektronenloch am schlechtesten<br />

stabilisieren. Dies macht sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er starken Blauverschiebung der Carbonylbande<br />

bemerkbar. Allerd<strong>in</strong>gs stehen die für BF 4¯ und PF 6¯ beobachteten Effekte mit der von<br />

Mann bestimmten Reihenfolge <strong>in</strong> gewissem Widerspruch, da sich die Verhältnisse hier<br />

umdrehen. Es spielt hier nicht nur die Koord<strong>in</strong>ationsfähigkeit der Gegenionen e<strong>in</strong>e Rolle<br />

sondern auch die Fähigkeit zur Ausbildung von Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen.<br />

Kowalski hat bereits kurze PF … H-Kontakte für [XII] + PF 6¯ im Kristallgitter nachweisen<br />

können. Die H-Brücken zwischen dem Anion und den Protonen der<br />

Cyclopentadienylliganden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, das freie Elektron des Radikalkations <strong>in</strong><br />

stärker auf der Ferrocenyle<strong>in</strong>heit zu lokalisieren. Im Gegensatz zu den Spektren <strong>in</strong><br />

flüssiger Lösung ist im festen Zustand bisweilen e<strong>in</strong>e zweite Carbonylbande<br />

auszumachen. Die Tatsache, dass andere Messungen (CV, UV/Vis/NIR und<br />

Elementaranalyen) die Re<strong>in</strong>heit dieser Verb<strong>in</strong>dungen bestätigen, lässt den Schluss zu,<br />

dass im Festkörper möglicherweise mehrere Rotamere vorliegen. Im pulverförmigen<br />

Feststoff könnte die Torsion um die Ru-C V<strong>in</strong>yl und die C V<strong>in</strong>yl -C ipso-Ferrocen - sowie die<br />

C V<strong>in</strong>yl -C ipso-Phenyl -B<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> [XIII] + an verschiedenen Positionen „e<strong>in</strong>gefroren“ se<strong>in</strong>.<br />

Dies bee<strong>in</strong>flusst die Überlappung der Ru(dπ)-, V<strong>in</strong>yl(π)-, Phenyl(π)- und

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