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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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84 R. Grimm<br />

4.3.2 Klassisches Oszillatormodell: Absorption und Dispersion<br />

Die eben betrachtete Suszeptibilität χ ist eine makroskopische Größe, die<br />

die Polarisierbarkeit des Mediums beschreibt. Wir wollen χ nun in einer<br />

einfachen mikroskopischen Theorie berechenen. Dazu bedienen wir uns nun<br />

des sog. Lorentz-Modells und betrachten die durch das Licht angeregten<br />

Atome als klassische Oszillatoren, bei denen ein Hüllenelektron wie mit einer<br />

Feder elastisch an den Rumpf gebunden ist. Wenn man nun z.B. aus einer<br />

spektroskopischen Messung eine bestimmte Resonanzlinie kennt, ergibt sich<br />

aus deren Frequenz ω0 =2πν0 unmittelbar die zugehörige Federkonstante<br />

κ = meω2 0,wobeimedie Masse des Elektrons bezeichnet.<br />

Das elektrische Feld des Lichts führt zu einer erzwungenen Schwingung<br />

des Elektrons, die durch die Differentialgleichung<br />

¨x + Γ ˙x + ω 2 0x = − e<br />

Êe −iωt<br />

(4.24)<br />

me<br />

beschrieben wird. Die Dämpfungskonstante Γ berücksichtigt dabei, dass das<br />

oszillierende Elektron durch Strahlung Energie verliert. Aus Larmors Lehrbuchformel<br />

für die abgestrahlte Leistung einer beschleunigten Ladung ergibt<br />

sich<br />

Γ = e2ω2 0<br />

. (4.25)<br />

6πɛ0mec3 Mit dem Ansatz x =ˆxe−iωt erhält man in der Umgebung einer optischen<br />

Resonanz (|ω − ω0| ≪ω0) dieLösung<br />

ˆx = e 1<br />

Ê ; (4.26)<br />

meω0 ω − ω0 + iΓ/2<br />

wir haben hier angenommen, dass eine schwache Dämpfung Γ ≪ ω0 vorliegt.<br />

Dies ist für einen optischen Übergang immer eine sehr gute Näherung<br />

(typisch: Γ/ω0 ∼ 10−8 ).<br />

Mit dem so berechneten induzierten Dipolmoment −eˆx des atomaren<br />

Oszillators und der Dichte N der Atome im Medium erhält man nun die<br />

makroskopische Polarisation<br />

ˆP = N · (−eˆx)<br />

= − Ne2 1<br />

Ê. (4.27)<br />

meω0 ω − ω0 + iΓ/2<br />

Aus der Definition der komplexen Suszeptibilität gemäß (4.19) ( ˆ P = ɛ0Ê) und unter Verwendung von (4.22), (4.23) und (4.25) könnenwirnundenAbsorptionskoeffizienten<br />

und den Brechungsindex des Mediums in der folgenden<br />

Form schreiben:<br />

α = α0 ·<br />

n − 1= α0<br />

4k ·<br />

Γ 2 /4<br />

(ω − ω0) 2 + Γ 2 , (4.28)<br />

/4<br />

(ω0 − ω)Γ<br />

(ω − ω0) 2 + Γ 2 ; (4.29)<br />

/4

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