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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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120 T. Dreier<br />

Abb. 6.7. Molekulare Vorgänge bei der photoakustischen Spektroskopie (links).<br />

Aufbau eines einfachen Spektrofons (rechts)<br />

Probe befinden. Daher ist, solange keine Überlappungen der druckverbreiterten<br />

Absorptionsspektren verschiedener Molekülsorten auftreten, die photoakustische<br />

Spektroskopie besonders in der Umweltanalytik interessant<br />

[1,3,6].<br />

Die Verhältnisse bei der Photoakustik sind in Abb. 6.7 skizziert. Durch<br />

Absorption von zeitlich gepulstem Laserlicht (wellenförmiger Pfeil im Energieniveauschema<br />

links) gelangt das Molekül in einen zeitlich instabilen angeregten<br />

Zustand. Finden während der Lebensdauer dieses Zustands zwischenmolekulare<br />

Stöße mit anderen Molekülen oder Atomen in der Probe<br />

statt, so kann eine nachfolgende Stoßdeaktivierung das Molekül ohne Aussendung<br />

von Strahlung wieder in den Grundzustand übergehen (gerade Pfeile<br />

im Energieniveauschema). Bei einem Druck von 1 mbar erfolgt diese strahlungslose<br />

Deaktivierung (engl. Quenching) in ca. 10 −5 s. Die anfänglich absorbierte<br />

Energie wird adiabatisch in thermische Bewegungsenergie umgewandelt<br />

und führt zur Ausbreitung einer Druckwelle, die mit einem empfindlichen<br />

Mikrofon nachgewiesen werden kann. Relative Druckänderungen von<br />

10 −7 können so zeitaufgelöst registriert werden. Da der Nachweis auf der<br />

strahlungslosen Deaktivierung beruht, eignet sich die Methode auch gut für<br />

Substanzen mit geringer Fluoreszenzquantenausbeute. Ein Nachteil der photoakustischen<br />

Spektroskopie ist, dass die erzielbare spektrale Auflösung durch<br />

Druck- und Dopplerverbreiterung begrenzt wird. Die Empfindlichkeit kann<br />

durch resonante Verstärkung der Druckwelle erhöht werden, die durch die<br />

Relaxation der Molekülanregung hervorgerufen wurde, indem die Pulsfolge<br />

(bei gepulstem Laserbetrieb) bzw. die durch den Lichtzerhacker ( ” Chopper“)<br />

in Abb. 6.7 periodisch unterbrochene kontinuierliche Intensität des Lasers bei<br />

den Eigenfrequenzen der Messzelle betrieben wird. Dann wirkt die Zelle, ähnlich<br />

wie der Korpus einer Gitarre, als Resonanzverstärker der akustischen<br />

Welle.

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