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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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19 Anwendungen der Lasertechnik<br />

in der Zahnarztpraxis<br />

T. Pioch<br />

Seit einigen Jahren wird insbesondere in der Laienpresse von sensationellen<br />

Erfolgen mit Zahnarztlasern berichtet. Wenn man den Angaben der Autoren<br />

glaubt, dann können Laser den Bohrer ersetzen um Karies zu entfernen,<br />

” Parodontose verdampfen“, Zahnwurzeln sterilisieren, schmerzloses Behandeln<br />

ermöglichen usw. Das Resultat sind Patienten, die ihren Zahnarzt mit<br />

utopischen Ansprüchen oder unerfüllbaren Wunschvorstellungen aufsuchen.<br />

In diesem Beitrag werden die zur Zeit in der Erprobung befindlichen bzw. von<br />

der Industrie zum Verkauf angebotenen Lasersysteme vorgestellt. Dabei soll<br />

die Wechselwirkung des Laserlichts mit den Zahnsubstanzen verdeutlicht werden.<br />

Die Problematik der praxisgerechten Laseranwendung insbesondere hinsichtlich<br />

einer Bearbeitung von Zahnhartsubstanzen und Zukunftsaussichten<br />

dieser Technik werden diskutiert.<br />

19.1 Softlaser und Hardlaser<br />

19.1.1 Softlaser<br />

In der letztenZeit finden sog. Softlaser mit niedrigen Leistungsdaten (z.B.<br />

2mWfür HeNe-Laser) zunehmend Verwendung. Sie sollen u.a. den Heilungsverlauf<br />

bei Entzündungen oder nach operativen Eingriffen beschleunigen, indem<br />

das entsprechende Gewebe punktuell oder in rasternden Bewegungen bestrahlt<br />

wird. Zudem soll das Laserlicht schmerzlindernd wirken. Zum Einsatz<br />

kommen hier insbesondere HeNe-Laser mit rotem Licht bei einer Wellenlänge<br />

von 633 nm, aber auch Laserdioden im Infrarotbereich. Dass gerade das Laserlicht<br />

im Vergleich zu konventionellen Lichtquellen die genannten Biostimulationen<br />

in besonderem Maß bewirken soll, lässt sich in kontrollierten wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen nicht belegen. Auch in anderen Bereichen der<br />

Medizin werden Softlaser eingesetzt und getestet, ohne einen überzeugenden<br />

Beweis einer objektivierbaren Biostimulation zu liefern. Die Erfolgsmeldungen<br />

über Softlaser in diversen Veröffentlichungen sind oft mit erheblichen<br />

Mängeln im methodisch-wissenschaftlichen Vorgehen der Autoren gepaart,<br />

Placeboeffekte sind dabei nicht auszuschließen.<br />

19.1.2 Hardlaser<br />

Hardlaser zeigen dagegen aufgrund hoher Leistungsdaten (z.B. 1 W Er:YAG-<br />

Laser im Pulsbetrieb) sofortige, sichtbare Wechselwirkungen mit Geweben.

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