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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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372 C. Rumpf<br />

Abb. 17.6. Faserapplikator für Laserhemiepiphysiodesis. Die Spitze kann zur einfachen<br />

Einführung der Faser wärend der Operation entfernt werden<br />

teur zu ermöglichen. Wie in Abb. 17.6 gezeigt, besteht der Applikator aus<br />

einem hohlen Rohr (rostfreier Stahl, 4 mm Außendurchmesser) mit einer entfernbaren<br />

Spitze zur einfachen Einführung der Faser. Nachdem der Operateur<br />

die gewünschte Ablationstiefe aus den MR-Aufnahmen bestimmt hat, wird<br />

die Faser mit einer Schraube so fixiert, dass sie um die gewünschte Länge aus<br />

dem Applikator herausragt.<br />

Die hier verwendete Ablationstechnik entspricht der bei In-vitro-Untersuchungen<br />

entwickelten Technik. Die Faserspitze wurde zunächst entlang<br />

der Oberfläche der epiphysealen Platte geführt, wobei der Laser mit kurzen<br />

Pulsen betrieben wurde, um nur wenig Gewebeabtrag zu erzielen. Dadurch<br />

produzierte der Operateur eine kleine Spur von ablatiertem Gewebe, die als<br />

Markierung für die epiphyseale Wachstumsplatte diente und eine gute Orientierung<br />

ermöglichte, ohne Blutungen von den vetebralen Körpern zu verursachen.<br />

Der Operateur führte dann die Hemiepiphysiodesis entlang dieser<br />

Spur aus. Es wurden längere Lasersequenzen von etwa 20–30 s mit Pulsenergien<br />

bei 0,8–1 J und einer Repetitionsraten von 8 Hz appliziert. Dies<br />

entspricht einer mittleren Leistung von 6–8 W.<br />

In zwei Fällen erlaubte der relativ kleine kraniale Teil des Thorax nur die<br />

Behandlung von 3–4 epiphysealen Wachstungsplatten. In allen anderen Fällen<br />

konnten 5–6 epiphyseale Wachstumsplatten entfernt werden. Insgesamt wurden<br />

8 Foxhounds mit der Laserhemiepiphysiodesistechnik behandelt. Ein<br />

fluoroptisches Faserthermometer wurde anstelle von Halbleitersensoren für<br />

die In-vivo-Temperaturkontrolle während der Laserbehandlung verwendet<br />

(Abb. 17.7). Nach der Operation wurden die Tiere extubiert und verblieben<br />

für mindestens 2 h unter tierärztlicher Aufsicht in einer Hundehütte innerhalb<br />

des Operationsgebäudes. Sie wurde dann zum Züchter zurückgebracht, wo sie<br />

mit anderen Tieren weiter aufwuchsen. Ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen<br />

wurde regelmäßig überprüft. Nach 6 Monaten wurden die Foxhounds<br />

geröntgt, um festzustellen ob sie bereits skoliotisches Wachstum zeigten. In<br />

fast allen Fällen konnte zu dieser Zeit nur eine geringfügige Wirbelsäulenverkrümmung<br />

festgestellt werden.

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