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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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8 Konfokale Mikroskopie in der Genomforschung 141<br />

der Grundlage konventioneller Lichtquellen, und aus der Weiterentwicklung<br />

von Lasermikrobestrahlungstechniken von Zellen.<br />

Konfokale Mikroskopie mit konventionellen Lichtquellen. Um die<br />

” Schärfentiefe“ der optischen Schnitte zu vermindern und damit die räumliche<br />

Entfernungsauflösung bei zellulären Objekten wesentlich verbessern zu<br />

können, mussten grundsätzlich neue Wege der hochauflösenden, dreidimensionalen<br />

Lichtmikroskopie gefunden werden. Eine derartige Möglichkeit wurde<br />

vor rund 40 Jahren vorgeschlagen ([66]; zur historischen Entwicklung s. [64]):<br />

die konfokale Scanningmikroskopie. Minskis Vorstellungen zufolge wird das zu<br />

untersuchende Objekt punktweise“ mit einer konventionellen (inkohärenten)<br />

”<br />

Lichtquelle beleuchtet. Das vom Objekt reflektierte oder transmittierte Licht<br />

wird jeweils registriert, und die so erhaltenen Signale werden dann zu einem<br />

Bild des Objekts zusammengesetzt. Die entscheidende neue Idee des Scanningverfahrens<br />

war die konfokale“ Detektion, d.h. die Anbringung einer kleinen<br />

”<br />

Blende in der Bildebene des Mikroskopobjektivs. Diese Blende wurde so klein<br />

gewählt, dass sie nur das Licht aus der jeweils eingestellten Objektebene zum<br />

Detektor durchließ; die Schärfentiefe sollte auf diese Weise drastisch vermindert<br />

und die 3D-Auflösung daher erheblich verbessert werden können.<br />

Konfokale Laserscanningfluoreszenzmikroskopie (CLSFM). Eine<br />

notwendige Voraussetzung für die Entwicklung der hochauflösenden Laserscanningfluoreszenzmikroskopie<br />

war die beugungsbegrenzte Fokussierung von<br />

kohärentem Licht durch Optiken hoher numerischer Apertur; die Frequenz<br />

des kohärenten Lichts musste genügend hoch sein, um eine spezifische Anregung<br />

von biologisch relevanten Fluoreszenzfarbstoffen zu gestatten; die Anregungsintensität<br />

musste eine ausreichende Konstanz besitzen. Daraus folgte<br />

als praktische Konsequenz der Einsatz von Gaslasern mit einer Wellenlänge<br />

≤ 500 nm bzw. die Frequenzverdoppelung von kohärentem Licht größerer<br />

Wellenlänge.<br />

Bereits wenige Jahre nach der Entdeckung des Lasers wurden Laserstrahlen<br />

mit Hilfe von Mikroskopobjektiven beugungsbegrenzt fokussiert und<br />

zur gezielten Mikrobestrahlung von kleinen Arealen von Zellen eingesetzt. Im<br />

Vordergrund stand damals vor allem die Ausschaltung ausgewählter zellulärer<br />

Bereiche durch gepulstes Laserlicht im sichtbaren und nahen ultravioletten<br />

Wellenlängenbereich. Andere Arbeitsgruppen befassten sich mit Auswirkungen<br />

durch Mikrobestrahlung relativ geringer Intensität mit Hilfe von kontinuierlichen<br />

Gaslasern. Frequenzverdoppeltes, beugungsbegrenzt durch ein<br />

Mikroskopobjektiv hoher numerischer Apertur fokussiertes Licht der 514,5nm-Emission<br />

eines Argon-Ionen-Lasers ergab z.B. erste direkte Belege, dass<br />

auch in Säugerzellen in vivo die Chromosomen normalerweise in Territorien<br />

angeordnet sind [24,108]. Andere Anwendungen der Laser-UV-Mikrobestrahlungstechnik<br />

betrafen Untersuchungen zur Entwicklungsbiologie der Drosophila<br />

[59, 60, 70].

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