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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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182 S.W. Hell<br />

nicht ersetzen kann. Fernfeldmikroskope mit höherer Auflösung wären daher<br />

von erheblicher praktischer Bedeutung. Die Beugung stellt allerdings eine<br />

erhebliche Herausforderung dar.<br />

9.2 Die Punktabbildungsfunktion<br />

als dreidimensionale Sonde<br />

Würde man versuchen, die Auflösung eines konventionellen Lichtmikroskops<br />

zu erhöhen, so ginge das zwar auch, aber man hätte eine eher ungünstige<br />

Ausgangsposition. Eine bessere Ausgangsposition hat man, wenn man das<br />

Objekt mit einem oder mehreren Strahlen abrastert. Und am einfachsten<br />

ist es, wenn das Objekt mit einem fokussierten Strahl Punkt für Punkt<br />

abgerastert wird und die seriell gespeicherten Intensitätwerte anschließend<br />

in einem Bild dargestellt werden. Die zur Zeit leistungsfähigsten Fluoreszenzrastermikroskope<br />

sind das konfokale und das Multiphotonenrastermikroskop.<br />

Beide sind Fernfeldverfahren. Während das konfokale Mikroskop bereits einen<br />

Stammplatz in der biologischen Mikroskopie erobert hat, ist das Multiphotonenmikroskop<br />

erst dabei, sich einen solchen zu erobern.<br />

9.2.1 Das konfokale Fluoreszenzrastermikroskop<br />

Das konfokale Fluoreszenzrastermikroskop beleuchtet nicht uniform, sondern<br />

verwendet eine Punktlichtquelle. Man bevorzugt Laser, weil sie aufgrund ihrer<br />

hohen Strahldichte genügend Licht zur Verfügung stellen können, um die<br />

Farbstoffe effizient anzuregen. Das vom Objekt emittierte Licht wird üblicherweise<br />

von demselben Objektiv registriert und auf einen punktförmigen Detektor<br />

fokussiert, der sich optisch konjugiert zur Punktlichtquelle befindet. Die<br />

Punktlichtquelle realisiert man, indem man eine kleine Lochblende beleuchtet<br />

und diese in das Objekt abbildet. Der Punktdetektor wird zumeist mit Hilfe<br />

einer Lochblende, die sich unmittelbar vor dem Detektor befindet, realisiert.<br />

Punktlichtquelle, Objektpunkt und Punktdetektor sind zueinander optisch<br />

konjugiert (Abb. 9.1).<br />

Der Clou dieser Anordnung ist, dass aufgrund der Punktförmigkeit der<br />

Lichtquelle und des Detektors ein effektiver Fokus entsteht, der sich genau<br />

besehen wie eine ” Sonde“ verhält. Um im konfokalen Mikroskop ein Bild zu<br />

erhalten, muss man die Probe durch ” die Sonde“ in allen Raumrichtungen<br />

durchrastern und den Intensitätswert registrieren. Auf diese Weise lässt sich<br />

ein dreidimensionales Bild eines transparenten Objekts erstellen.<br />

Die Eigenschaft des konfokalen effektiven Fokus als dreidimensionale,<br />

räumlich begrenzte Sonde kann man physikalisch auf anschauliche Weise<br />

verstehen; das quantitative Verständnis erfordert ein paar Grundlagen der<br />

Beugungstheorie. Die von der punktförmigen Lichtquelle ausgehende Wellenfront<br />

wird vom Objektiv teilweise gesammelt und von diesem idealerweise in<br />

ein Kugelwellenfrontsegment umgewandelt, das laut geometrischer Optik auf

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