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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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224 M. Hausmann<br />

Aufgrund dieser einfachen Darstellung wird klar, dass Vorwärtsstreulicht<br />

ein relativer Größenparameter, während Seitwärtsstreulicht eher ein relativer<br />

Formparameter ist. Streulichtparameter werden daher meistens auch<br />

eingesetzt, um bei spezifischen Fluoreszenzmarkern Zellen von Debris (Zellbruchstücken<br />

etc.) zu diskriminieren.<br />

Fluoreszenzmessungen liefern bei den meisten biologischen Objekten die<br />

wesentliche Information. Eine Vielzahl von Farbstoffen und insbesondere<br />

Farbstoffantikörperkomplexen unterschiedlicher Spezifität stehen heute dem<br />

Nutzer kommerziell zur Verfügung. Je nach Ausrüstung verfügen Flusszytometer<br />

über 2–6 Photomultiplier teilweise unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit.<br />

Diese Photomultiplier werden entlang des Detektionsstrahlengangs<br />

angeordnet, der senkrecht zum Probenstrahl und zum anregenden<br />

Laserstrahl steht. Neben Seitwärtsstreulicht können so bis zu fünf Fluoreszenzfarben<br />

simultan detektiert werden. Prinzipiell kann die Zahl der Detektoren<br />

jedoch auch höher sein. Dabei müssen die Detektionskanäle durch<br />

eine geeignete Kombination optischer Filter spektral separiert werden. Zur<br />

Verfügung stehen:<br />

1. Bandpassfilter (bp), deren Transmissionsspektrum durch die Halbwertsbreite<br />

um die Maximalwellenlänge gegeben ist;<br />

2. (dichroitische) Langpassfilter (lp), die oberhalb eines bestimmten Wellenlängenwertes<br />

(gegeben durch den 50% Kantenwert) transmittieren;<br />

3. (dichroitische) Kurzpassfilter (kp), die unterhalb eines bestimmten Wellenlängenwertes<br />

(gegeben durch den 50% Kantenwert) transmittieren.<br />

Dabei nutzt man aus, dass verschiedene Fluorochrome mit derselben Laserwellenlänge<br />

angeregt werden können, sich jedoch in ihrem Emissionsspektrum<br />

unterscheiden. Hierzu eignen sich besonders kombinatorische Farbstoffkonjugate,<br />

wie z.B. Phycoerythrin/Texas Red oder Phycoerythrin/Cyanin 5, bei<br />

denen der erste Farbstoff absorbiert und über direkten Energietransfer den<br />

zweiten zur Fluoreszenzemission anregt. In Tabelle 10.1 soll für die nacheinander<br />

folgende Anordnung der Detektionskanäle ein Beispiel gegeben werden.<br />

Tabelle 10.1. Anregung bei 488 nm (Argon-Ionen-Laser)<br />

Detektionskanal 1: Dichroit 500 nm lp + 488/10 nm bp<br />

für Streulicht<br />

Detektionskanal 2: Dichroit 560 nm lp + 530/30 nm bp<br />

für Fluorescein Fluoreszenz<br />

Detektionskanal 3: Dichroit 600 nm lp + 580/30 nm bp<br />

für Phycoerythrin Fluoreszenz<br />

Detektionskanal 4: Dichroit 640 nm lp + 620/30 nm bp<br />

für Phycoerythrin/Texas Red Fluoreszenz<br />

Detektionskanal 5: 660 nm lp für Phycoerythrin/Cyanin 5 Fluoreszenz

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