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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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140 C. Cremer<br />

derfolgenden optischen Schnitten kleiner als die Hälfte der axialen Halbwertsbreite<br />

der Punktbildfunktion sein.<br />

Als ein weiterer Parameter zur Charakterisierung der Leistungsfähigkeit<br />

eines 3D-Mikroskops wird auch das Beobachtungsvolumen Vobs angegeben; es<br />

wird definiert als das Volumen eines Ellipsoids mit den Achsen FWHMx,y/2<br />

und FWHMz/2. Bei herkömmlichen Fluoreszenzhochleistungsmikroskopen<br />

ist die FWHMx,y und damit die laterale Entfernungsauflösung in der Objektebene<br />

zwischen zwei mit gleicher spektraler Signatur markierten Targets<br />

etwa 200 nm. Die experimentell bestimmte axiale FWHM (und damit die<br />

axiale Auflösung) beträgt unter biologisch relevanten Bedingungen hingegen<br />

etwa ein bis mehrere µm. Ob zwei punktförmige Targets als getrennt<br />

registriert werden können, hängt wegen der in lateraler und axialer Richtung<br />

unterschiedlichen FWHM von dem Abstand der Targets voneinander<br />

sowie von dem Winkel ab, den sie mit der optischen Achse des Mikroskopsystems<br />

bilden. Zwei in derselben Ebene befindliche Targets beispielsweise<br />

könnenindemgewählten Beispiel noch bei einem Abstand von 200 nm unterschieden<br />

werden; zwei genau übereinander liegende Targets können nur<br />

dann von einander getrennt werden, wenn ihr axialer Abstand größer ist<br />

alseinbismehrereµm. Die gesamte mittlere 3D-Auflösung eines aus Punkten<br />

gleicher spektraler Signatur bestehenden Objekts beträgt daher ebenfalls<br />

etwa 1 µm. Da ein Zellkern, ein menschlicher Lymphozyt beispielsweise, jedoch<br />

nur einen Gesamtdurchmesser von typischerweise 10 µm hat,isteine<br />

Analyse der 3D-Feinstruktur des Genoms mit dem beschriebenen Verfahren<br />

der konventionellen Epifluoreszenzmikroskopie hoher numerischer Apertur<br />

unter Verwendung von markierten Targets gleicher spektraler Signatur nicht<br />

möglich. Die gleiche Konsequenz ergibt sich auch, wenn man das Beobachtungsvolumen<br />

betrachtet: Mit lateralen FWHM von 200 nm sowie einer axialen<br />

FWHM von 1 µm ergibt sich Vobs = 0,021 µm 3 . Bei einem Gesamtvolumen<br />

eines sphärisch angenommenen Zellkerns von 10 µm Durchmesser von<br />

524 µm 3 erscheint das genannte Beobachtungsvolumen zunächst relativ klein<br />

zu sein. Vergleicht man es jedoch mit dem DNA-Gehalt eines derartigen Kerns<br />

von ca. 7 × 10 9 Basenpaaren (bp), so liegen im Mittel in einem derartigen<br />

Beobachtungsvolumen noch rund 280 Kilobasenpaare (kbp) an DNA: Eine innere<br />

räumliche Struktur solcher bereits relativ großer Gebilde kann demnach<br />

auf die beschriebene Weise (d.h. bei Markierung von Zielsequenzen innerhalb<br />

des Beobachtungsvolumens mit Fluorochromen gleicher spektraler Signatur)<br />

nicht mehr mit Methoden der Fernfeld-Lichtmikroskopie (Arbeitsabstand<br />

Objektiv-Target viele Wellenlängen) analysiert werden.<br />

8.2.2 Konfokale Fluoreszenzmikroskopie<br />

Zur historischen Entwicklung. Die konfokale Laserscanningfluoreszenzmikroskopie<br />

(CLSFM) entwickelte sich seit den 60er Jahren aus zwei Wurzeln:<br />

der konfokalen Mikroskopie von transmittiertem und reflektiertem Licht auf

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