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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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252 H. Tiziani<br />

Hauptvorteile der holographischen gegenüber der klassischen Interferometrie:<br />

• Die Wellenfelder dreidimensionaler Oberflächen können zeitlich nacheinander<br />

gespeichert und anschließend gemeinsam rekonstruiert werden.<br />

• Die Technik ist bei optischen, rauhen Oberflächen vorzugsweise anwendbar.<br />

• Es können wesentlich größere Objekte mit vertretbarem Aufwand untersucht<br />

werden.<br />

Die zur Zeit üblichen Verfahren der holographischen Interferometrie lassen<br />

sich in drei Gruppen einteilen:<br />

• Doppelbelichtungsholographie: Zwei Belichtungen vor und nach der Beanspruchung<br />

des Objekts werden auf der gleichen photographischen Schicht<br />

registriert.<br />

• Echtzeitholographie: Nach der ersten Belichtung des Hologramms wird die<br />

Photoplatte entwickelt und sehr genau in die ursprüngliche Position des<br />

Experimentieraufbaus gebracht. Das Objekt wird nun durch das Hologramm<br />

beobachtet. Änderungen des Objekts erscheinen als Interferenzstreifen.<br />

• Zeitmittelholographie zur Schwingungsmessung: Das Hologramm wird<br />

während einer Anzahl harmonischer Schwingungen des Objekts registriert.<br />

Knotenlinien tragen dabei wesentlich mehr Information zum Interferenzbild<br />

(Hologramm) bei als sich bewegende. Doppelpulstechniken<br />

bieten sich insbesondere bei nichtharmonischen Schwingungen an.<br />

Doppelbelichtungsholographie. Das Grundexperiment besteht darin,<br />

dass das zu untersuchende Objekt im spannungsfreien Zustand im Auflicht<br />

holographisch aufgenommen wird, die Belichtung wird aber nach der halben<br />

Gesamtbelichtungszeit unterbrochen. Danach unterwirft man das Werkstück<br />

den Kräften, deren verformende Wirkung gemessen werden soll, und beendet<br />

die Belichtung. Man überlagert auf diese Weise zwei Hologramme auf derselben<br />

Platte, deren rekonstruierte Wellenfronten sich aufgrund der Verformung<br />

geringfügig unterscheiden und makroskopische Interferenzen erzeugen.<br />

Bei der Überlagerung von zwei Wellenfronten, wobei zwischen den beiden<br />

Belichtungen eine geringfügige Änderung auftreten kann, seien U0 und Ū0<br />

die Wellenfronten des Objekts bei der ersten bzw. zweiten Belichtung.<br />

Auf der Photoplatte erhalten wir die Summe der Amplitudenquadrate der<br />

beiden Belichtungen, nämlich den Ausdruck (12.10). Wird der Speicher (Photoplatte)<br />

entwickelt und mit einer zur Referenzwelle UR identischen Welle<br />

beleuchtet, so ist die Rekonstruktion durch (12.11) gegeben.<br />

Wir betrachten nun die zwei dreidimensionalen Bilder von U0 und Ū0 des<br />

Objekts, die kohärent überlagert werden. Sie interferieren miteinander und<br />

erzeugen Streifen gleicher Verschiebung oder Deformation. Allerdings sind

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