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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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9 Hochauflösende 3D-Lichtmikroskopie 201<br />

Abb. 9.8. (a) Multiphotonen-xy-Bild eines menschlichen Chromosoms angeregt<br />

bei 970 nm mit 250-fs-Pulsen; (b) Abhängigkeit der Fluoreszenzintensität von der<br />

Leistung des anregenden Lichts; (c) Profil durch Datensatz aus (a)<br />

der Strahl über die Probe gerastert, sondern die Probe bewegt. Als Farbstoff<br />

diente DAPI. Die Anregung erfolgte mittels eines modengekoppelten Titan-<br />

Saphir-Lasers (Coherent Mira 900F) bei der Wellenlänge von λexc = 790 nm<br />

und mit Pulsen von τ ≈ 150 fs. Die mittlere Leistung Pave im Fokus betrug<br />

ca. 4 mW und die Pulsrepetitionsrate f = 76 MHz. Abbildung 9.8a zeigt ein<br />

einzelnes XY-Bild eines ähnlich präparierten Chromosoms, das unter gleichen<br />

Bedingungen im Dreiphotonenmodus aufgenommen wurde; die Anregungswellenlänge<br />

betrug λ = 970 nm. Abbildung 9.8b zeigt ein Profil durch<br />

die Daten, und Abb. 9.8c zeigt die Abhängigkeit der Fluoreszenz von der Anregungleistung<br />

Pave. Man erkennt, dass man erst bei höheren Leistungen eine<br />

nahezu exakte dritte Potenz der nichtlinearen Abhängigkeit bekommt.<br />

Es gibt eine Reihe weiterer Anwendungen der Zweiphotonenmikroskopie,<br />

die, obwohl hier nicht bildlich dargestellt, sehr wichtig sind. Aufgrund seiner<br />

Fähigkeit in tiefere Bereiche streuender Proben einzudringen, wird dieses<br />

Verfahren zunehmend in der Neurophysiologie eingesetzt. Hier erlaubt die<br />

Zweiphotonenmikroskopie die Beobachtung der Funktion von Nervenzellen in<br />

lebenden Gehirnschnitten. Von ähnlich großem Potential sind Beobachtungen<br />

von tieferen Regionen der Haut, die mit Einphotonenmikroskopie aufgrund<br />

zu starker Streuung kaum zugänglich wären. Potential hat auch die<br />

gezielte photochemische Freisetzung von bestimmten Verbindungen (caged<br />

compounds) im Innern der Zelle. Ein Beispiel dafür ist die Freisetzung von<br />

ATP und von verschiedenen Farbstoffen wie Rhodamine. Denkbar ist ebenfalls<br />

die dreidimensionale Freisetzung reaktiver Verbindungen zur photodynamischen<br />

Chemotherapie in der Krebsbekämpfung. Für weitere Anwendungen<br />

sei hier auf die weiterführende Literatur verwiesen.

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