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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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9 Hochauflösende 3D-Lichtmikroskopie 191<br />

emission sonst nicht mehr proportional zur Beleuchtungs-PSF hill(u, v) ist.<br />

Weil hill(u, v) bei(0, 0) ein Maximum besitzt, wird Sättigung zuerst im geometrischen<br />

Fokuspunkt einsetzen und bei gesteigerter Intensität zu einer disproportionalen<br />

räumlichen Ausweitung der Anregung führen. Dies ist gleichbedeutend<br />

mit einer Verschlechterung der Auflösung und der axialen konfokalen<br />

Diskriminierung.<br />

Die fokale Intensität ist zwar die entscheidende Größe, aber für den Praktiker<br />

ist die durch das Objektiv passierende Durchschnittleistung P von<br />

größerer Bedeutung, weil sie direkt messbar ist. Mit Hilfe von (9.1) lässt sich<br />

die Fläche des fokalen Hauptmaximums als π � �<br />

∆r 2<br />

2 abschätzen, was in etwa<br />

der Fläche innerhalb der Halbwertsbreite des Hauptmaximums entspricht.<br />

I ≈ 4P<br />

�<br />

≈ 3,4P n sin<br />

π∆r2 α<br />

�2 . (9.6)<br />

λ<br />

Aufgelöst nach der Durchschnittsleistung P erhält man unter der Annahme,<br />

dass die halbe Sättigungsintensität eine Obergrenze darstellt,<br />

P ≤ 0,15�ωλ2<br />

στn2 sin 2 . (9.7)<br />

α<br />

Verwendet man ein hochauflösendes Ölimmersionsobjektiv der Apertur<br />

(n sin α) =1, 35, so berechnet man für Rhodamin B eine zulässige Durchschnittsleistung<br />

von P ≤ 0, 25 mW. Bei höheren Durchschnittsleistungen<br />

lassen sich keine brauchbaren Signalsteigerungen mehr erzielen. Desweiteren<br />

muss man bedenken, dass ein Molekül im Durchschnitt nur etwa 5 000- bis<br />

10 000-mal fluoreszieren kann, bevor es einen irreversiblen Zerstörungsprozess<br />

erleidet. Die bisher angestellten Betrachtungen gelten alle für ein Molekül;<br />

natürlich hängt das Signal auch von der Konzentration der Moleküle im<br />

Objekt ab. Als Richtwert kann man angeben, dass sich im (abgeschätzten)<br />

Fokalvolumen eines hochaperturigen Objektivs (π × 200 2 × 600 µm 3 )biszu<br />

1000 Fluoreszenzmoleküle befinden können; oft aber um 1–2 Größenordnungen<br />

weniger.<br />

Regt man das Molekül im Zweiphotonenmodus an, so gilt für die Absorptionsrate<br />

k2 =<br />

2 σ2I<br />

, (9.8)<br />

(�ω) 2<br />

wobei σ2 den Zweiphotonenwirkungsquerschnitt bezeichnet und in cm 4 sgemessen<br />

wird. Aufgrund der quadratischen Abhängigkeit des Anregungsprozesses<br />

von der Intensität und der ungewöhnlichen Einheit verliert der Wirkungsquerschnitt<br />

die anschauliche Bedeutung, die er in der Einphotonenabsorption<br />

hat. Dennoch lässt er sich mit Hilfe einer – quantenmechanisch<br />

nicht ganz korrekten – Überlegung veranschaulichen. Um gleichzeitig am<br />

Ort des Moleküls zu sein, dürfen die absorbierten Photonen nicht mehr<br />

als λ/4 voneinander entfernt sein. Licht legt diese Strecke in der Zeit θ =

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