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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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11 Optische Datenerfassung und -verarbeitung 243<br />

ten, parallelen Übertragungsfunktion – dies ist i. Allg. nicht dasselbe. Für eine<br />

einfache, zirkulare Pupille ist es aber doch dasselbe, weil die Pupillenfunktion<br />

reell und x und y symmetrisch ist.<br />

Um ein vollständiges Bild eines Objekts zu erhalten, werden im ersten<br />

Schritt die konfokalen Bilder für verschiedene vertikale Ebenen gemessen.<br />

Anschließend müssen die gemessenen ” Scheiben“ zu einem Objektbild zusammengesetzt<br />

werden. Im Ergebnis erhalten wir ein mikroskopisches Bild mit<br />

hoher Tiefenschärfe, ohne dass die laterale Auflösung verringert wird, wie es<br />

zur Erhöhung der Tiefenschärfe in der konventionellen Mikroskopie geschehen<br />

muss.<br />

Wie geht dieses nachträgliche Zusammensetzen des Bildes vor sich? Das<br />

einfachste Verfahren ist der ausgedehnte Fokus (extended focus). Hier wird<br />

für jeden Pixel das Integral über die vertikal gemessene Intensitätsverteilung<br />

gebildet. Man erhält damit Bilder, die aussehen wie normale mikroskopische<br />

Aufnahmen, aber mit extrem großer Tiefenschärfe bei gleichzeitig hoher<br />

numerischer Apertur.<br />

11.1.3 Konfokale Fluoreszenzmikroskopie<br />

Wegen der Möglichkeit, optische Schnitte durch transparente Objekte zu<br />

legen, ohne die Objekte zerstören zu müssen, erfreut sich die konfokale Mikroskopie<br />

gerade in Medizin und Biologie außerordentlicher Beliebtheit. Ein<br />

Hauptanwendungsgebiet dort ist die Fluoreszenzmikroskopie. Durch Mikroinjektion<br />

bestimmter Farbstoffe werden Zellbestandteile wie Proteine und Lipide<br />

spezifisch angefärbt. Bei Anregung mit Licht einer Wellenlänge λ1 emittieren<br />

sie Fluoreszenzlicht einer (normalerweise größeren) Wellenlänge λ2.<br />

Damit kann die räumliche Verteilung der so markierten Substanzen sichtbar<br />

gemacht werden. Speziell in der Genetik werden synthetisierte DNA-Stücke<br />

mit Farbstoffmolekülen markiert und in eine zu analysierende DNA-Kette<br />

eingebaut. Mittels Fluoreszenzmikroskopie kann die räumliche Verteilung im<br />

Chromosom sichtbar gemacht werden.<br />

Hier trifft es sich gut, dass das Auflösungsvermögen der konfokalen Fluoreszenzmikroskopie<br />

im Vergleich zur ” normalen“ kohärenten, konfokalen<br />

Mikroskopie nochmal um ca. den Faktor 2 besser ist. Diese genügte aber<br />

bereits der (inkohärenten) Rayleigh-Auflösungsgrenze von λ<br />

2NA .Inderkonfokalen<br />

Fluoreszenzmikroskopie unterbieten wir also deutlich die Rayleigh-<br />

Auflösungsgrenze.<br />

Der Schlüssel für diesen Effekt ist die Tatsache, dass für die Anregung des<br />

Fluoreszenzlichts nicht die Amplitude der Anregung, sondern die Intensität<br />

des einfallenden Lichts wesentlich ist. Außerdem wird das Fluoreszenzlicht<br />

inkohärent abgestrahlt, d.h. vom Objektiv wird die Intensität linear übertragen.<br />

Die Punktantwort für diesen Fall können wir analog zum vorhergehenden<br />

Abschnitt herleiten: Beleuchten wir ein Molekül mit einer ebenen Welle der<br />

Anregungswellenlänge λ1. Daraufhin wird Licht der Wellenlänge λ2 emittiert.

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