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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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348 J.F. Bille, M.H. Niemz<br />

16.1.1 Laserscanningtomographie zur Glaukomdiagnostik<br />

( ” grüner Star“)<br />

Die Laserscanningtomographie ermöglicht die quantitative, dreidimensionale<br />

Strukturanalyse des ” blinden Flecks“ (auch Sehnervenfaserkopf oder Papille<br />

genannt) auf der Netzhaut (Kap. 1.1.1 und Abb. 1.1). Damit ergibt sich eine<br />

Diagnostikmöglichkeit für glaukomatöse Erkrankungen ( ” grüner Star“).<br />

Beim grünen Star ist der Augeninnendruck (normalerweise bei 12 bis<br />

22 mm Hg) zu hoch. Eine pathlogische Erhöhung des Innendrucks liegt vor,<br />

wenn dieser bei wiederholten Messungen über 22 mm Hg liegt. Beim akuten<br />

Glaukomanfall kann der Druck bis über 60 mm Hg ansteigen. Der Innendruck<br />

hängt vor allem von dem Verhältnis des kontinuierlich produzierten und<br />

abfließenden Kammerwassers ab. Plasmaflüssigkeit tritt aus den Blutkapillaren<br />

aus und fließt als Kammerwasser in die hintere Augenkammer ab. Von<br />

dort gelangt es in die vordere Augenkammer, aus der es schließlich über das<br />

Trabekelwerk durch den Schlemm-Kanal in das venöse Gefäßsystem abfliessen<br />

kann (Abb. 16.3).<br />

Infolge einer Abflussbehinderung bei normaler Kammerwasserproduktion<br />

steigt der Augeninnendruck an. Beim chronischen Glaukom wölbt sich dann<br />

die mechanisch schwächste Stelle, die Lamina cribrosa, nach außen, wodurch<br />

die Sehnervfasern geschädigt werden können. Der Ausfall von Nervenfasern<br />

ist gleichbedeutend mit einer Erblindung der Stellen, von denen diese Fasern<br />

die Reizsignale übertragen sollen. Mit zunehmender glaukomatöser Schädigung<br />

ergibt sich eine Vergrößerung der Papillenexkavation. Obwohl es seltene<br />

Fälle von glaukomatösen Gesichtsfeldausfällen ohne sichtbare Veränderung<br />

der Papille gibt, zeigt der Großteil von Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck<br />

eine Vergrößerung des Papillenvolumens, lange bevor ein Gesichtsfeldausfall<br />

messbar ist.<br />

Abb. 16.3. Strukturen des vorderen Segments. Die Pfeile zeigen die Flussrichtung<br />

des Kammerwassers

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