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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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16 Laser in der Augenheilkunde 361<br />

Abb. 16.15. Ablationsschwellenwert des Stromas als Funktion der Pulsdauer<br />

Diese Nachteile könnten umgangen werden, wenn man eine andere Technik<br />

einsetzt, die derzeit ein Gebiet der aktuellen Forschung ist: die refraktive<br />

Hornhautchirurgie durch intrastromale Ablation. Hierbei bleiben Epithelschicht<br />

und Bowman-Membran unverletzt, da der Laserpuls im Bereich<br />

des Stroma fokussiert wird und nur dort ablatiert.<br />

Dafür kann natürlich nur ein Laser eingesetzt werden, dessen Strahlung<br />

nicht an der Oberfläche der Hornhaut absorbiert wird. Das UV-Licht der Excimerlaser<br />

hat aber nur eine Eindringtiefe von wenigen µm. Abgesehen von<br />

der Wellenlänge lassen sich Excimerlaser aufgrund ihrer Multimodenstruktur<br />

auch gar nicht fokussieren. Excimerlaser scheiden also von vornherein aus.<br />

Der Pikosekunden-Nd:YLF-Laser dagegen bietet sich als Alternative an, zumal<br />

er durch seine ultrakurzen Pulse einen lokal sehr begrenzten Effekt im<br />

Gewebe erwarten lässt. Außerdem weist er als Festkörperlaser den Vorteil auf,<br />

dass er leichter zu warten ist und für den Laserbetrieb keine toxischen Fluoridgase<br />

verwendet werden müssen. Abbildung 16.16 zeigt eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme<br />

einer solchen intrastromalen Ablation [13]. Nach<br />

dem Kollaps der erzeugten Kavität ergibt sich eine neue Brechkraft für die<br />

vordere Hornhautoberfläche.<br />

16.3 Ausblick<br />

Die dargestellten Anwendungen machen deutlich, dass der Laser aus der Augenheilkunde<br />

nicht mehr wegzudenken ist. Sowohl in der Diagnostik als auch<br />

in der Therapie hat er sich einen festen Platz verschafft. Es versteht sich<br />

von selbst, dass je nach Anwendung ein anderer Lasertyp sinnvoll sein kann.<br />

Über die Pulsdauer kann die Art der Wechselwirkung festgelegt werden. Eine<br />

gezielte lokale Begrenzung des Effekts kann aufgrund von Fokussierung und<br />

Wellenlängenselektion erfolgen. Viele dieser Operationen sind erst mit Hilfe<br />

des Laser möglich geworden. In den nächsten Jahren werden zu den bereits

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