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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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18 J.F. Bille et al.<br />

diale Strecke. Die Größe der Ringe und die Strecke zwischen den Ringen<br />

bestimmen den Krümmungsradius.<br />

Die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Videokeratographen liegt<br />

innerhalb von 0,25 dpt für die zentrale Hornhaut. Die Auflösung ist durch die<br />

Anzahl von Messpunkten bestimmt, die durch die Ringanzahl und die Zahl<br />

der Meridiane, in denen ihre Position analysiert wird, festgelegt ist.<br />

Die Videokeratographen haben ein relativ großes Messfeld auf der Hornhaut<br />

(8–10 mm im Durchmesser), aber ihnen fehlen Messdaten für den zentralen<br />

Bereich der Hornhaut (1,5 mm oder mehr), da zum einen die Videokamera<br />

in der Mitte des Ringmusters angebracht wird und zum anderen die<br />

Ringe nicht beliebig klein gemacht werden können. Dies erfordert eine Extrapolation<br />

und Approximation der Messdaten in dieser Hornhautregion. Die<br />

dabei verwendeten mathematischen Modelle sind angemessen für eine normale<br />

Hornhaut, können aber einen möglichen Fehler bei einer abnormalen<br />

oder postoperativen Hornhaut verursachen.<br />

Die Videokeratographie ist die am weitesten verbreitete und am meisten<br />

benutzte Messtechnik der Hornhauttopographie in der klinischen Praxis.<br />

Slit-Scanning-Photographie. Bei dieser Methode wird ein schmaler Lichtstrahl<br />

einer Spaltlampe verwendet, um in einem Meridian ein lokales Profil<br />

der Hornhautfläche zu messen 6 . Dabei tasten zwei Spaltlampen das Auge ab,<br />

die um einen Winkel von 45 ◦ links und rechts von der Instrumentachse positioniert<br />

sind. Das diffuse Streulicht aus der Hornhaut wird mit einer Kamera<br />

aufgenommen und dazu benutzt, die Höhendaten zu berechnen. Insgesamt<br />

werden 40 Aufnahmen (20 von rechts und 20 von links) gemacht, und danach<br />

wird diese Reihe von ” Hornhautschnitten“ zusammengeführt, um die Hornhautform<br />

zu rekonstruieren. Zusätzlich kann auch die hintere Hornhautfläche<br />

gemessen und damit die Hornhautdicke ermittelt werden.<br />

Einschränkungen dieser Technologie sind die relativ lange Messzeit (1,5 s),<br />

die für die Bildaufnahmen benötigt wird, und mögliche Störungen durch Augenbewegungen.<br />

Rasterphotogrammetrie. In diesen Systemen wird ein Gitter auf die Hornhaut<br />

projiziert und das diffus gestreute Licht aus einem bekannten Winkel<br />

detektiert [15]. Da die normale Hornhaut transparent ist und somit kaum<br />

Licht streut, wird ein Fluoreszin auf den Trennfilm der Hornhaut aufgetragen<br />

und eine anregende Beleuchtungsquelle benutzt, um Gittermuster auf<br />

der Hornhaut zu erzeugen. Die topographische Höhe (Erhebung) wird aus<br />

der Gitterverzerrung berechnet, indem die Verschiebungen der Gitterpunkte<br />

auf der Hornhautoberfläche gegenüber ihren Positionen aus der Referenzaufnahme<br />

(Projektion des Gitters auf eine ebene Fläche) bestimmt werden<br />

6<br />

Die ausführliche Information über Orbscan II kann im Internet gefunden werden:<br />

http://www.orbscan.com

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