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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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10 Flusszytometrie 217<br />

Computer erlaubten eine Erhöhung des Durchsatzes an Probenmaterial und<br />

gleichzeitig eine Miniaturisierung der Geräte. So bieten die relevanten Firmen<br />

heute Geräte vom vollautomatischen Kompaktgerät, das für die Analyse<br />

bestimmter Fluorochrome und Antikörper im immunologischen Routinelabor<br />

optimiert ist, bis hin zum flexiblen Multilaser-Multiparameter-Hochleistungssorter<br />

für jede Art der biologischen und klinischen Forschung. Der Nutzer<br />

kann aus einem breiten Spektrum von Analysatoren und Sortern die für<br />

seine Applikation optimierte Version auswählen. Umfangreiche Software erlaubt<br />

es, auch große Datenmengen hinsichtlich einer Vielzahl von Parametern<br />

zu analysieren und dem Nutzer graphisch, quantitativ darzustellen. Für die<br />

Diagnostik optimierte Systeme liefern dem Mediziner alle Daten in einer für<br />

eine schnelle Diagnose bestmöglichen Darstellung.<br />

10.2 Allgemeiner Aufbau und Prinzip<br />

eines Flusszytometers<br />

Der allgemeine Aufbau und der Ablauf einer Messung lässt sich anhand von<br />

Abb. 10.1 beschreiben: Die Zellen oder subzelluläre Partikel, z.B. Zellkerne,<br />

Organellen, Chromosomen etc., müssen zunächst aus ihrem jeweiligen Verband<br />

isoliert und in Suspension gebracht werden. Hierin muss auch eine<br />

eventuelle Fluoreszenzfärbung, entweder direkt mit geeigneten spezifischen<br />

Fluorochromen oder indirekt über Fluorochromantikörperkomplexe erfolgen.<br />

Anschließend wird die Probensuspension vom System angesaugt und/oder<br />

durch ein entsprechendes Drucksystem in den laminaren Strom der meist<br />

elektrisch leitenden Hüllstromflüssigkeit (z.B. NaCl-Lösung oder PBS) eines<br />

Düsensystems (Flusszelle) injiziert. Die Flusszelle ist so gebaut, dass der<br />

Hüllstrom den Probenstrom hydrodynamisch auf einen Durchmesser in der<br />

Größenordnung von typisch 10 µm fokussiert, sodass die Partikel einzeln nacheinander<br />

den Analysepunkt durchqueren. Der fokussierte Flüssigkeitsstrom<br />

durchquert den Analysepunkt entweder in einer rechteckigen Quarzküvette<br />

oder, nach Verlassen der Flusszelle durch eine Düse, als freier Flüssigkeitsstrahl<br />

( Jet-in-Air“). Die Quarzküvette hat typischerweise eine Kantenlänge<br />

”<br />

von 200–250 µm und wird meist in den reinen Analysegeräten eingesetzt. Sie<br />

erlaubt auch geringere Flussgeschwindigkeiten von 1–2 m/s. Dagegen werden<br />

für Tröpfchensorter meist keine Küvettensysteme eingesetzt (Ausnahme: die<br />

früher von Ortho Diagnostics produzierten Geräte).<br />

” Jet-in-Air“-Systeme arbeiten mit Flussgeschwindigkeiten von typisch<br />

10 m/s. Der Jet wird durch eine Düse am Auslass der Flusszelle (meist durch<br />

einen Uhr-Lagerstein hergestellt) auf 50–150 µm Durchmesser fokussiert. Zur<br />

Herstellung der Tröpfchen wird die Flusszelle durch einen Piezokristall in<br />

Schwingungen in Richtung des Flüssigkeitsstrahl versetzt. Bei fester Flussgeschwindigkeit<br />

und gegebener Piezofrequenz von typischerweise 30–40 kHz<br />

reißt der Flüssigkeitsstrahl an einer definierten Stelle ca. 5 mm unterhalb des<br />

Analysepunkts tropfenweise ab.

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