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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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312 J. Bille<br />

Brechungsindex an, der sowohl frequenz- als auch winkelabhängig ist. Man<br />

erkennt, dass das Ellipsoid für ordentliche Strahlen in Form einer Kugel entartet,<br />

was die Unabhängigkeit des Brechungsindex von der Einfallsrichtung<br />

widerspiegelt. Die für die Frequenzvervielfachung wichtigen Kurven no(ω1)<br />

und na(ω2) sind durchgehend gezeichnet. Dort, wo sich beide Kurven schneiden,<br />

ist die Bedingung der Indexgleichheit erfüllt. An diesen Punkten erfolgt<br />

also eine vollständige Kompensation der Dispersion durch die Polarisationsabhängigkeit<br />

des Brechungsindex.<br />

Die Bedingung ∆k = 0 entspricht im Photonenbild der Impulserhaltung:<br />

∆k = kω1 + kω2 − k2ω =0. (14.9)<br />

Ersetzt man k durch nω<br />

c ,soerhält man für die beiden Typen der Phasenanpassung:<br />

Typ I o + o → a no(ω) = na(2ω)<br />

Typ II o + a → a 1<br />

2 [no(ω)+na(ω)] = na(2ω)<br />

Dabei steht ” o“ und ” a“ für ordentlicher bzw. außerordentlicher Strahl.<br />

Kritische Phasenanpassung. Es fällt auf, dass die k-Vektoren aufgrund<br />

der Doppelbrechung einen Winkel ρ einschließen, der auch als walk-off“ beze-<br />

”<br />

ichnet wird. Das bedeutet aber ein Auseinanderfließen von Grund- und Oberwelle,<br />

sodass der Bereich im Kristall, in dem Konversion möglich ist, stark<br />

eingeschränkt wird. Für Typ-I-Phasenanpassung ist ρ gegeben durch<br />

�<br />

2<br />

(no(ω1)) 1<br />

1<br />

tan ρ =<br />

2<br />

2 −<br />

(ne(ω2)) (no(ω2)) 2<br />

�<br />

sin(2Θ) . (14.10)<br />

Je größer ρ ist, desto geringer ist der Konversionsbereich und damit verbunden<br />

auch die Effizienz der Frequenzumwandlung.<br />

Aufgrund der Strahldivergenz entsteht ein zusätzlicher Verlust bei der<br />

Konversionsrate. Schon kleinste Abweichungen δΘ vom Phasenanpassungswinkel<br />

Θ schlagen sich deutlich in der Konversionsrate nieder. Rechnungen<br />

zeigen, dass z.B. bei Frequenzverdopplung ein linearer Zusammenhang zwischen<br />

δΘ und ∆k besteht. Eine Phasenanpassung unter diesen schwierigen<br />

Bedingungen bezeichnet man deshalb auch als kritische Phasenanpassung.<br />

Nichtkritische Phasenanpassung. Bei Θ-Werten von 0 ◦ bzw. 90 ◦ verschwindet<br />

ρ,d.h.derkohärente Überlapp der beiden Wellen ist über die ganze<br />

Kristallänge hin gegeben. Bei einigen Kristallen ist es in der Tat möglich,<br />

einen Phasenanpassungswinkel von 90 ◦ zu erzielen (s. Abb. 14.26).<br />

Theoretische Betrachtungen ergeben, dass in diesem Fall eine sehr viel<br />

kleinere quadratische Abhängigkeit zwischen δΘ und ∆k besteht. Allerdings<br />

gilt hier die Gleichheit der Brechungsindizes nur für eine ganz bestimmte

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