10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15 Laser-Gewebe-Wechselwirkungen 339<br />

15.5.2 Theoretisches Modell der plasmainduzierten Ablation<br />

Aufgrund der großen fokalen Intensitäten von 10 10 W/cm 2 ergibt sich ein<br />

elektrisches Feld mit einer Stärke von 10 7 V/cm. Dieses führt über den in<br />

Kap. 15.5.1 erwähnten Multiphotonenprozess zur Bildung eines lokalen Mikroplasmas,<br />

welches mit seiner Expansion die Bildung einer Schockwelle auslöst.<br />

Die Plasmaerzeugung lässt sich über eine komplexe dielektrische Funktion<br />

e(ω), mit<br />

σ<br />

e(ω) =1+ , (15.17)<br />

i · ω · ε0<br />

mit σ als elektrische Leitfähigkeit, ω als Laserfrequenz und der dielektrischen<br />

Konstanten ε0 beschreiben. Der Imaginärteil von e(ω) beinhaltet den Absorptionskoeffizienten<br />

des Plasmas, der sich zu<br />

αpl(ω) =ω · Im(e)<br />

n · c = νeiω 2 pl<br />

n · c · ω 2<br />

(15.18)<br />

ergibt, mit νei als mittlere Elektron-Ion-Kollisionsrate, n als Brechungsindex<br />

und c als Lichtgeschwindigkeit. Die Plasmafrequenz ist definiert durch<br />

�<br />

Ne · e<br />

ωpl =<br />

2<br />

, (15.19)<br />

m · ε0<br />

dabei ist Ne die freier Elektronendichte, e die Elektronenelementarladung<br />

und m Elektronenmasse.<br />

Die mittlere freie Weglänge der Elektronen ist gegeben durch<br />

λ = v · t0 =(Ne · σ) −1<br />

(15.20)<br />

mit v als mittlerer Geschwindigkeit der Plasmaelektronen, t0 als mittlerer<br />

Zeitdauer zwischen zwei Stößen und σ als Streuquerschnitt der Stöße. Die<br />

Geschwindigkeit v und der Wirkungsquerschnitt σ sind nur von der Temperatur<br />

abhängig. Daraus folgt<br />

νei = 1<br />

∼ Ne . (15.21)<br />

t0<br />

Aus (15.18), (15.19) und (15.21) lässt sich folgende Beziehung herstellen:<br />

αpl ∼ N 2 e ∼ E 2 , (15.22)<br />

mit E als Energie des Laserpulses, unter der Annahme, dass zur Dissoziation<br />

eines Elektrons konstante Anzahlen von Photonen notwendig sind.<br />

In Abb. 15.15 ist die Geometrie der plasmainduzierten Ablation dargestellt.<br />

Die Expansion des Plasmas löst eine Schockwelle mit Druck p,Volumen<br />

V und Eindringtiefe x aus<br />

p = δE<br />

δV<br />

1<br />

=<br />

4πx2 δE<br />

. (15.23)<br />

δx

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!