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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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186 S.W. Hell<br />

Punktabbildungsfunktion gegeben ist<br />

hconf(u, v) =hill(u, v)hdet(u, v) ∼ = h 2 (u, v) . (9.3)<br />

Sie wird als konfokale Punktabbildungsfunktion (C-PSF) bezeichnet<br />

(Abb. 9.2b). Sie ist die effektive Punktabbildungsfunktion des konfokalen<br />

Mikroskops.<br />

Das Quadrieren hat zwei Konsequenzen. Zum einen ist die C-PSF schmaler;<br />

man bekommt eine um den Faktor 1,4 bessere Auflösung, wenn man<br />

die Halbwertsbreite des Hauptmaximums als Maßstab nimmt. Zum zweiten<br />

werden Koordinatenpunkte, die sich weit weg vom Fokus befinden, in ihrem<br />

Beitrag unterdrückt. Deshalb wirkt der Fokus eines konfokalen Mikroskops<br />

wie eine Sonde, welche die Fluoreszenzmoleküle, die sich im Innenbereich<br />

des Fokus befinden, besser registriert als die außen. Sie erfasst einen Intensitätswert,<br />

der proportional zur Zahl der in (u, v) vorhandenen Farbstoffmoleküle<br />

ist und wichtet gemäß dem Faktor hconf(u, v).<br />

Hier muss insbesondere die axiale Diskriminierung hervorgehoben werden.<br />

Rastert man beispielsweise eine unendliche dünne Ebene in axialer Richtung,<br />

so bleibt der in einem großflächigen Detektor gemessene Intensitätswert<br />

gleich, in einem konfokal arrangierten Punktdetektor misst man allerdings nur<br />

dann ein merkliches Signal, wenn die Ebene das Hauptmaximum passiert.<br />

Was geschieht eigentlich mit der Phase des anregenden Lichts? Im Gegensatz<br />

zur Reflektionsmikroskopie geht die Phase des anregenden Lichts bei<br />

der Absorption im Farbstoffmolekül verloren. Die Fluoreszenzmikroskopie ist<br />

damit eine inkohärente Form der Abbildung. Das bedeutet, dass sich das<br />

Bild b(u, v) des fluoreszierenden Objekts aus der dreidimensionalen Faltung<br />

der räumlichen Verteilung der Fluoreszenzmoleküle t(u, v) und der effektiven<br />

PSF h(u, v) ergibt. Die PSF ist also eine ” Apparatefunktion“, die im Fernfeldmikroskop<br />

durch Beugung aber auch durch die optische Anordnung des<br />

Mikroskops bestimmt ist.<br />

Technisch wird die Faltung durch das dreidimensionale Rastern bewerkstelligt.<br />

Will man in die Tiefe einer Probe eindringen, so setzt das natürlich<br />

voraus, dass die Proben transparent sind. Für die meisten Zellen ist das der<br />

Fall, sodass sich die konfokale Rastermikroskopie zum 3D-Mikroskopieverfahren<br />

schlechthin entwickelt hat. Gemäß dem Signalabtasttheorem (Nyquist-<br />

Kriterium) wählt man als Raster eine Punktmatrix, die ca. 2- bis 3-mal feiner<br />

ist als die Auflösungsgrenze. Das bedeutet für hohe Aperturen (wie 1,2–1,4<br />

Ölimmersion) in lateraler Richtung etwa 0,2∆r ≈ 50–100 nm und in axialer<br />

Richtung ca. 80–200 nm.<br />

Es gibt drei Möglichkeiten zu rastern. Im einfachsten Fall befindet sich<br />

die Probe auf einem positionierbarem Verschiebetisch, der eine Feinpositionierung<br />

in drei Dimensionen erlaubt. Eine schnellere und daher viel gängigere<br />

Methode ist die Bewegung des Strahls über die Probe hinweg. Bei den meisten<br />

kommerziell erhältlichen konfokalen Rastermikroskopen wird der Strahl<br />

in lateraler Richtung (x, y) gerastert, während die axiale Positionierung mit

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