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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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332 J. Bille<br />

Tabelle 15.4. Dissoziationsenergien einiger chemischer Bindungen. Aus [9]<br />

Chemische Bindung Dissoziationsenergie (eV)<br />

C=O 7.1<br />

C=C 6.4<br />

O–H 4.8<br />

N–H 4.1<br />

C–O 3.6<br />

C–C 3.6<br />

S–H 3.5<br />

C–N 3.0<br />

C–S 2.7<br />

Tabelle 15.5. Laserquellen für UV-Strahlung. Aus Niemz [9]<br />

Lichtquelle Wellenlänge (nm)<br />

ArF-Laser 193<br />

KrF-Laser 248<br />

Hg lamp 254<br />

Nd:YLF-Laser (4ω) 263<br />

Nd:YAG-Laser (4ω) 266<br />

XeCL-Laser 308<br />

XeF-Laser 351<br />

Die Thermalisierung der Molekülfragmente und andere Prozesse (z.B. die<br />

strahlungslose Rekombination von angeregten gebundenen Molekülzuständen)<br />

führen zur lokalen Temperaturerhöhung im Fokus; bei genügend hohen<br />

Energiedichten hat der Ablationsprozess daher ähnlich wie im Fall der<br />

thermischen Ablation einen explosiven Charakter, der sich z.B. in der Erzeugung<br />

von Schockwellen manifestiert. Bei niedrigen Energiedichten hingegen<br />

erfolgt die Gewebeabtragung überwiegend durch Oberflächendesorption von<br />

abgespaltenen Molekülfragmenten; daher ist auch bei extrem niedrigen Pulsenergien<br />

noch eine Abtragung zu beobachten.<br />

Weitgehend umstritten ist jedoch die mutagne und kanzerogene Wirkung<br />

der UV-Strahlung. Die meisten biologischen Effekte durch UV-Licht werden<br />

durch photochemische Veränderungen der DNA hervorgerufen. Im Wellenlängenbereich<br />

von 250–320 nm ist die zytotoxische und mutagene Wirkung<br />

der UV-Strahlung daher stark mit dem Absorptionsspektrum der DNA korreliert.<br />

Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Zytotoxität von Strahlung<br />

bei 193 nm (ArF-Laser) geringer als die bei 248 nm (KrF) ist, obwohl die<br />

Absorption der DNA in diesem Wellenlängenbereich noch stärker ausgeprägt<br />

ist. Ein Grund hierfür ist die effektive Absorption der 193-nm-Strahlung<br />

durch Proteine in der Zellmembran und im Zytoplasma, sodass nur ein gerin-

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