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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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310 J. Bille<br />

Dabei bezeichnet χ (n) die Suszeptibilität n-ter Ordnung. Die Suszeptibilitäten<br />

höherer Ordnung sind ein Maß für die nichtlinearen Rückstellkräfte, die an<br />

der verschobenen Elektronenhülle angreifen. Liegt der Wert für χ (1) noch<br />

nahe bei eins, so fällt er bei den höheren Ordnungen doch sehr stark ab<br />

(z.B. χ (2) ≈ 10 −10 cm/V), sodass die Näherung in (14.4) für schwache Felder<br />

gerechtfertigt ist. Bei gepulsten Laserstrahlen können jedoch leicht Felder in<br />

der Größenordnung von 10 8 V/cm erreicht werden, sodass dann (14.4) keine<br />

gute Beschreibung mehr darstellt.<br />

Der Suszeptibilitätstensor 3. Stufe χ (2) ist verantwortlich für SHG (second<br />

harmonic generation) sowie für den Pockel-Effekt. Er verschwindet in<br />

Kristallen mit zentraler Symmetrie. Somit ist in isotropen Medien keine Frequenzverdopplung<br />

möglich. Im Allgemeinen besteht χ (2) aus 27 Komponenten,<br />

von denen jedoch aus Symmetriegründen nur 18 unabhängig voneinander<br />

sind. Sie werden meist in einer 6 × 3-Matrix dlm dargestellt. Bei geeigneter<br />

Kristallorientierung und Polarisation des E-Vektors kann man die Matrix auf<br />

eine skalare Größe deff reduzieren. deff steht also in direktem Zusammenhang<br />

mit der Effizienz der Frequenzumwandlung.<br />

Die Erzeugung der 2. Harmonischen lässt sich mit einem Zweistufenprozess<br />

deuten. Zuerst wird, wie oben bereits erwähnt, eine Polarisationswelle<br />

mit der doppelten Grundfrequenz erzeugt, deren Phasengeschwindigkeit und<br />

Wellenlänge im Medium vom Brechungsindex n1 für die Fundamentalfrequenz<br />

abhängt (λp = c/2ν1n1). Im zweiten Schritt wird die Energie der<br />

Polarisationswelle in eine elektromagnetische Welle mit verdoppelter Frequenz<br />

transferiert. Die Phasengeschwindigkeit und die Wellenlänge dieser<br />

Welle wird über den Brechungindex n2 für die verdoppelte Frequenz festgelegt<br />

(λ2 = c/2ν1n2). Für einen effektiven Energietransfer ist es notwendig,<br />

dass die beiden Wellen konstruktiv miteinander interferieren, also in Phase<br />

bleiben, was eine Gleichheit der Brechungsindizes erfordert.<br />

Da fast alle Materialien normale Dispersion im optischen Bereich zeigen,<br />

wird die elektromagnetische Welle sich langsamer ausbreiten als die Polarisationswelle.<br />

Ausgedrückt in einer Wellenzahldifferenz erhält man für die<br />

Phasendifferenz:<br />

∆k = 4π<br />

(n1 − n2) . (14.6)<br />

λ1<br />

Löst man die Maxwell-Gleichungen für eine Fundamentalwelle und eine Welle<br />

mit doppelter Frequenz, die sich beide in einem nichtlinearen Medium ausbreiten,<br />

so erhält man für das Verhältnis der Intensitäten beider Wellen,<br />

ausgedrückt in Leistungseinheiten, folgenden Zusammenhang [2]<br />

P2ω<br />

Pω<br />

= tanh 2<br />

�<br />

l √ �<br />

Pω<br />

K<br />

A<br />

sin(∆kl/2)<br />

∆kl/2<br />

�<br />

, (14.7)<br />

wobei K =2η 3 ω 2 1d 2 eff , l die Kristallänge und A die Strahlfläche bedeuten.<br />

η = � µ0/ɛ0ɛ definiert die Wellenimpedanz.

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