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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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8 Konfokale Mikroskopie in der Genomforschung 147<br />

Objekten in Zellkernen, d.h. von Targets, deren Abmessungen nahe oder unterhalb<br />

der lateralen bzw. axialen FWHM der konfokalen PSF liegen. Zur<br />

besseren 3D-Bildanalyse derartiger Targets wurde ein Verfahren entwickelt<br />

[5], das eine Segmentierung unter Berücksichtigung der (experimentellen)<br />

konfokalen PSF für die verwendeten spektralen Signaturen erlaubt. Dazu<br />

wurde die konfokale Abbildung von Modellobjekten rechnerisch simuliert<br />

(virtuelle Mikroskopie). Die volumenkonservierende Schwellwertintensität am<br />

Rand eines Modellobjekts relativ zur Maximalintensität zeigte dabei eine<br />

starke Abhängigkeit vom Targetvolumen, die sich durch eine monoton fallende<br />

Intensitätsvolumenfunktion beschreiben ließ, die von der jeweils relevanten<br />

konfokalen PSF abhängig war. Zu jedem Originalvolumen des Targets<br />

konnte ein relativer Schwellwert (bezogen jeweils auf das Maximum der Intensitätsverteilung)<br />

berechnet werden, durch dessen Anwendung das Originalvolumen<br />

segmentiert werden konnte: Daraus ergab sich eine Kalibrierungsfunktion<br />

Threl(V ), die jedem Targetoriginalvolumen bei gegebener spektraler Signatur<br />

und konfokaler Optik einen volumenkonservierenden relativen Schwellwert<br />

zuordnete. Bei einem Target von zunächst unbekanntem Volumen findet<br />

das Segmentierungsverfahren zunächst Orte lokaler Intensitätsmaxima mit<br />

Hilfe eines oktaederähnlichen Top-Hat-Filters. Ausgehend von diesen Orten<br />

werden die Targets durch einen iterativen 3D-Wachstumsprozess unter Verwendung<br />

der o.g. Funktion Threl segmentiert. Die Anwendung dieses Verfahrens<br />

auf simulierte Verteilungen von kleinen Modelltargets in Zellkernvolumina<br />

unter Verwendung experimenteller konfokaler PSF für ein Mikroskopobjektiv<br />

der Numerischen Apertur 1,32 und die Fluorochrome FITC (Fluoresceinisothiocyanat),<br />

TRITC (Tetramethylrhodaminisothiocyanat) und CY5<br />

(Farbstoff mit Emission im nahen Infrarot) ergab eine brauchbare Segmentation<br />

von Targetvolumen und Targetradius auch erheblich unterhalb des<br />

konfokalen Beobachtungsvolumens bzw. der konfokalen FWHM.<br />

In weiteren Modellsimulationen unter Anwendung dieses Segmentierungsalgorithmus<br />

wurde der Fehler der konfokalen 3D-Distanzmessung zwischen<br />

zufallsverteilten Targets im Zellkernvolumen abgeschätzt, wenn zusätzlich das<br />

Rauschen berücksichtigt wurde, das aus konfokalen experimentellen Messungen<br />

an fluoreszenzmarkierten biologischen Targets gleicher spektraler Signaturen<br />

[106] bestimmt wurde. Bei Targetverteilungen derselben spektralen Signatur<br />

ohne Beschränkung der minimalen Distanz zwischen diesen ergab sich<br />

unter diesen Annahmen eine Standardabweichung der 3D-Distanzfehler ≤<br />

60 nm. Wurde eine minimale Distanz größer als die effektive FWHM gewählt,<br />

so sank die Standardabweichung der simulierten 3D-Distanzfehler auf ca.<br />

30 nm; mit Hilfe eines verbesserten Algorithmus gelang es, auch bei konfokalen<br />

Modellbildern mit zufallsverteilten Targets ohne Abstandsbeschränkung<br />

(Radien 230 nm; Signal-zu-Rausch-Verhältnis wie oben) einen 3D-Distanzfehler<br />

< 30 nm zu erreichen [6].

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