10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

96 F.X. Kärtner<br />

5.3.2 Wichtige nichtlineare Prozesse<br />

Wie aus (5.9) ersichtlich ist, werden wir im Polarisationsterm k-ter Ordnung<br />

all jene Frequenzkomponenten finden, welche sich bei Bildung der k-ten<br />

Potenz des sich im Medium ausbreitenden Feldes ergeben. Nehmen wir an,<br />

das Feld setzt sich aus zwei ebenen Wellen mit zwei verschiedenen Frequenzen<br />

ω1 und ω2 und den entsprechenden Wellenzahlen zusammen, so ergibt<br />

sich für den nichtlinearen Prozess 2. Ordnung<br />

E 2 =<br />

�<br />

Ê1 cos (k1z − ω1t + ϕ1)+ Ê2<br />

�2 cos (k2z − ω2t + ϕ2) . (5.11)<br />

Nach dem Ausmultiplizieren erhalten wir<br />

E 2 = Ê2 1 cos 2 (k1z − ω1t + ϕ1)+ Ê2 2 cos 2 (k2z − ω2t + ϕ2)<br />

+2 Ê1 Ê2 cos (k1z − ω1t + ϕ1) cos (k2z − ω2t + ϕ2) . (5.12)<br />

Mit dem Additionstheorem für die Kosinusfunktion<br />

cos(α) · cos(β) = 1<br />

[cos(α + β) + cos(α − β)]<br />

2<br />

finden wir schließlich<br />

E 2 = 1<br />

�<br />

2<br />

Ê1 +<br />

2<br />

Ê2 �<br />

2<br />

+ 1<br />

�<br />

2<br />

Ê1 cos [2 (k1z − ω1t + ϕ1)] +<br />

2<br />

Ê2 �<br />

2 cos [2 (k2z − ω2t + ϕ2)]<br />

+ Ê1 Ê2 cos ((k1 − k2)z +(ω1 − ω2)t + ϕ1 − ϕ2)<br />

+ Ê1 Ê2 cos ((k1 + k2)z +(ω1 + ω2)t + ϕ1 + ϕ2) . (5.13)<br />

Also führt bereits die Polarisation 2. Ordnung zur Abstrahlung von Wellen<br />

mit neuen Frequenzen. Die Erzeugung neuer Frequenzen ist das Wesen eines<br />

nichtlinearen Prozesses. In Tabelle 5.2 sind die verschiedenen nichtlinearen<br />

Prozesse 2. Ordnung, welche sich aus (5.13) ergeben, und einige wichtige<br />

Prozesse 3. Ordnung aufgeführt.<br />

Bisher haben wir nur die Polarisation eines Atoms betrachtet. Meist sind<br />

die Atome in Kristallstrukturen eingebunden. Die Symmetrieeigenschaften<br />

dieser Kristalle spielen eine wesentliche Rolle dabei, ob ein bestimmter nichtlinearer<br />

optischer Effekt in diesem Kristall überhaupt möglich ist oder nicht<br />

[2].<br />

Linearer elektrooptischer Effekt, Pockel-Effekt. Der lineare elektrooptische<br />

Effekt, auch Pockel-Effekt genannt, führt dazu, dass sich der Brechungsindex<br />

in bestimmten Raumrichtungen für eine Welle ändert, wenn an den<br />

Kristall, z.B. KDP (Kaliumdihydrogenphosphat) [2], in einer bestimmten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!