10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

144 C. Cremer<br />

rale Distanz Dxy,max zugleich die euklidische 3D-Distanz zwischen den beiden<br />

Targets ist. Messungen an Fluoreszenzbeads der gleichen spektralen Signatur<br />

sowie an fluoreszenzmarkierten Chromatinregionen in Zellkernen auf Glasfasern<br />

zeigten, dass mit der axialtomographischen CLSFM grundsätzlich 3D-<br />

Distanzmessungen zwischen den Schwerpunkten der Fluoreszenzintensität<br />

mit einem Fehler bis unter 10 nm möglich sind [10, 11].<br />

Statt das Objekt selbst zu drehen, ist es auch möglich, das Fluoreszenzlicht<br />

gleichzeitig von verschiedenen Seiten aus (konfokal) zu registrieren. Auch<br />

bei dieser Thetamikroskopie genannten Methode ergibt sich eine wesentliche<br />

Auflösungsverbesserung im Vergleich zur konventionellen Mikroskopie mit<br />

gleicher numerischer Apertur [58,92]. Der große Vorteil der Thetamikroskopie<br />

liegt vor allem bei der hochauflösenden, dreidimensionalen konfokalen Fluoreszenzmikroskopie<br />

von vielzelligen, in axialer Richtung bis zu 1 mm ausgedehnten<br />

Objekten.<br />

8.2.3 Fluoreszenzmarkierungstechniken<br />

für die 3D-Mikroskopie des Genoms<br />

Ein für die Genomforschung wirkungsvoller Einsatz der 3D-Mikroskopie im<br />

Allgemeinen und der konfokalen Laserscanningfluoreszenzmikroskopie im Besonderen<br />

ist nur möglich, wenn in der Zelle biochemisch, molekularbiologisch,<br />

oder funktionell charakterisierte Subregionen spezifisch mit einer Fluoreszenzmarkierung<br />

geeigneter spektraler Signatur versehen werden können.<br />

Dies muss in situ erfolgen, d.h. an Ort und Stelle, in dem dreidimensional<br />

soweit als möglich konservierten ( intakten“) biologischen Objekt. Hierzu<br />

”<br />

wurden eine Reihe von In-situ-Markierungsverfahren entwickelt, die auf molekularbiologischen<br />

bzw. immunhistochemischen Grundlagen beruhen.<br />

In-situ-Hybridisierung. Molekularbiologische Verfahren haben es erstmals<br />

möglich gemacht, individuelle chromosomale DNA-Sequenzen im Zellkern direkt<br />

sichtbar zu machen. Diese Visualisierung beruhte auf der Anwendung der<br />

1969 von Gall eingeführten Methode der In-situ-Hybridisierung. Bei diesem<br />

Verfahren werden in der Regel einzelsträngige, markierte DNA- (oder RNA-)<br />

Sequenzen (Proben) an komplementäre, einzelsträngige (denaturierte) chromosomale<br />

DNA-Zielabschnitte (Targets) in situ hybridisiert, d.h. am Ort des<br />

Targets in den Zellen selbst. Die Markierung der Proben erfolgte zunächst<br />

mit Hilfe von Radioisotopen (insbesondere von tritiummarkiertem Thymidin)<br />

und anschließender autoradiographischer Entwicklung, später dann durch<br />

nichtradioaktive Verfahren, insbesondere der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung<br />

(FISH). Bei diesen Verfahren werden die Proben chemisch modifiziert,<br />

z.B. durch Ankoppeln eines Biotin- oder eines Digoxigeninmoleküls über<br />

einen ” Linker“ geeigneter Länge. Der Nachweis der Markierungsorte in situ<br />

erfolgt dann durch spezifische Anbindung von Farbstoffen, z.B. von fluoreszierenden<br />

Antikörpern. In den letzten Jahren ist auch eine direkte Markierung<br />

der Proben mit Fluorochromen möglich geworden. Heute steht eine

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!