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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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4 Kohärente Optik 83<br />

Im Fall eines optisch linearen Mediums ergibt sich die Amplitude der Polarisation<br />

proportional zur Amplitude der Feldstärke; darüberhinaus müssen<br />

wirabereinemögliche Phasenverschiebung beachten. Man benutzt daher<br />

üblicherweise die komplexe Schreibweise E(t) = Re( Êe−iωt ) und P (t) =<br />

Re( ˆ Pe −iωt )für die oszillierenden Größen elektrisches Feld und Polarisation<br />

und führt eine komplexe Proportionalitätskonstante ein:<br />

ˆP = ɛ0χÊ. (4.19)<br />

Die so definierte Größe χ wird als komplexe Suszeptibilität bezeichnet. Es<br />

sei noch darauf hingewiesen, dass wir uns hier auf ein isotropes Medium<br />

beschränken, in dem χ eine skalare Größe ist. In einem doppelbrechenden<br />

Medium z.B. ist χ ein Tensor zweiter Stufe, der den Feldvektor mit dem<br />

Polarisationsvektor verbindet.<br />

Mit diesem Ansatz reduziert sich die inhomogene Wellengleichung in skalarer<br />

Form auf<br />

∇ 2 Ê +(1+χ) ω2<br />

Ê =0. (4.20)<br />

c2 Beim Vergleich mit der im vorangegangen Abschnitt diskutierten Helmholtz-<br />

Gleichung (4.8) sieht man leicht, dass man den Einfluss des polarisierbaren<br />

Mediums auf die Wellenausbreitung dadurch berücksichtigen kann, dass man<br />

die Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum durch c/nc mit dem komplexen Brechungsindex<br />

nc = √ 1+χ ersetzt.<br />

AlseinfachsteLösung der Wellengleichung betrachten wir nun die wohlbekannte<br />

ebene Welle:<br />

E = 1<br />

Ê exp(−iωt + inckz)+c.c.<br />

2<br />

= 1<br />

Ê exp(−iωt + inkz)exp(−αz)+c.c.,<br />

(4.21)<br />

2 2<br />

wobei k = ω/c wieder die Wellenzahl im Vakuum ist. Hier sehen wir, dass das<br />

Medium die Welle auf zweierlei Weise beeinflusst: Die Phasengeschwindigkeit<br />

ist nun ω/kn = c/n mit dem reellen Brechungsindex n =Re(nc), und es<br />

tritt eine zusätzliche Dämpfung auf, die durch den Absorptionskoeffizienten<br />

α =2kIm(nc) beschrieben wird. Die Intensität der Welle nimmt im Medium<br />

exponentiell (∝ e−αz )ab,wieesalsBeer-Gesetz bekannt ist.<br />

In dem oft vorliegenden Fall |nc| ≈1 gilt die Näherung √ 1+χ ≈ 1+χ/2,<br />

und es ergeben sich die folgenden wichtigen Beziehungen, die die Dispersion<br />

und die Absorption mit dem Realteil und dem Imaginärteil der Suszeptibilität<br />

verbinden:<br />

n =1+ 1<br />

Re(χ) Brechungsindex , (4.22)<br />

2<br />

α = kIm(χ) Absorptionskoeffizient . (4.23)

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