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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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350 J.F. Bille, M.H. Niemz<br />

Abb. 16.6. Aktiv-optische Komponenten. (a) Aktiver Spiegel, (b) Wellenfrontsensor<br />

Schichten mit starkem Kontrast wie die Oberfläche der Netzhaut sehr viel<br />

genauer angeben, da nur die Position höchster Reflektivität bestimmt werden<br />

muss. Es ergibt sich daraus eine Genauigkeit von etwa 50 µm für die<br />

Höhenposition im Topographiebild der Netzhaut.<br />

Die Tiefenauflösung des Augentomographen zu verbessern, müssen aktivoptische<br />

Komponenten zur Kompensation der optischen Aberrationen des<br />

Auges eingesetzt werden. Durch Weiten der Pupille auf etwa 6 mm ergibt<br />

sich theoretisch eine um eine Größenordnung verbesserte beugungsbegrenzte<br />

Tiefenauflösung von etwa 30 µm. Allerdings ist die Auflösung des Auges mit<br />

geweiteter Pupille wegen des Astigmatismus der Hornhaut, der sphärischer<br />

Abberation der Linse und Verzerrungen höherer Ordnungen (Dezentrierung,<br />

Koma u.a.) nicht beugungsbegrenzt. Die äußeren Bereiche von Hornhaut und<br />

Linse modifizieren die Phase des einfallenden und des reflektierten Laserstrahls,<br />

wodurch das Punktbild im Fokalbereich sehr viel ausgedehnter ist,<br />

als es der beugungsbegrenzten Grenze entsprechen würde. Mit Hilfe eines<br />

Wellenfrontsensors lassen sich die Phasenstörungen messen und die optische<br />

Übertragungsfunktion des Auges bestimmen. Damit kann die Tiefenauflösung<br />

entweder offline mit einer Dekonvolutionsrechnung oder online mit Hilfe eines<br />

aktiven Spiegels verbessert werden [3, 15]. Die in Heidelberg entwickelten<br />

Gerätekomponenten – Hartmann-Shack-Wellenfrontsensor (Linsenarray mit<br />

Fokal-Array-CCD-Sensor) und aktiver Spiegel (Multielektrodenfolienspiegel)<br />

– sind in Abb. 16.6 dargestellt.<br />

16.1.3 Fourier-ellipsometrische Vermessung<br />

der Nervenfaserschicht<br />

Ein gegenüber der topographischen Vermessung der Papillenexcavation empfindlicheres<br />

Anzeichen für eine beginnende glaukomatöse Erkrankung ist die<br />

abnehmende Dicke der Nervenfaserschicht und damit die Abnahme der Anzahl<br />

der Nervenfasern, die den Sehnerv bilden. Histologische Studien an<br />

glaukomerkrankten Patienten zeigten, dass bei einigen dieser Augen die Anzahl<br />

der Nervenfasern auf 2/3 bis 1/2 der erwarteten Durchschnittswerte

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