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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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12 Holographie<br />

und holographische Interferometrie<br />

H. Tiziani<br />

Die Holographie basiert auf der Überlagerung von Wellenfeldern vom Objekt<br />

und einer Referenzwelle. Dadurch erreichen wir die ” Ganzaufzeichnung“<br />

von Amplitude und Phase (holos = ganz; Graphie = Aufzeichnung). Bei der<br />

Rekonstruktion kann eine quasi dreidimensionale Wiedergabe erfolgen. Die<br />

Anwendungen sind vielfältig:<br />

• 3D-Display,<br />

• Werbung,<br />

• Computerholographie,<br />

• holographische Filter,<br />

• holographische Interferometrie.<br />

Die holographische Interferometrie ermöglicht es, kleinste Änderungen von<br />

Zuständen durch Belastung, Bewegung, Verformungen und Schwingungen zu<br />

vermessen. Dies erfolgt durch Vergleich von Wellenfeldern vor und nach der<br />

Verformung wie beispielsweise zum Auffinden von Schwachstellen bei Implantaten<br />

in der Medizin. So wird beispielsweise ein Hologramm vor und<br />

eines nach der Verformung registriert. Beide werden gemeinsam rekonstruiert.<br />

Zwischen den beiden Aufnahmen aufgetretene Verformungen resultieren<br />

bei der Rekonstruktion als Interferenzstreifenmuster.<br />

Die Verfahren werden eingesetzt zur Optimierung der Konstruktionen<br />

[5] sowie beispielsweise beim Einsatz künstlicher Gelenke, aber auch zur<br />

Schwingungsanalyse. Holographische Interferometrie wird in der Automobilindustrie<br />

aber auch zur Serienprüfung von Reifen angewandt, insbesondere<br />

erfolgt die holographische Reifenprüfung in der Flugzeugindustrie.<br />

12.1 Aufzeichnung, Speicherung und Rekonstruktion<br />

des Hologramms<br />

12.1.1 Aufzeichnung des Hologramms<br />

Dem Objektwellenfeld U0, welches durch Beugung des Lichts am Objekt<br />

entsteht, wird eine Vergleichs- oder Referenzwelle UR überlagert. Die Referenzwelle<br />

muss dieselbe Frequenz v wie das Objektwellenfeld aufweisen und<br />

zu diesem kohärent sein (zeitliche und räumliche Kohärenz sind notwendige<br />

Bedingungen). Die Amplitude des Gesamtfeldes ist dann die Summe der beiden<br />

komplexen Amplituden, welche anhand des entstehenden stationären Interferenzmusters<br />

gespeichert werden kann (Abb. 12.1a).

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