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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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3 Beugungsoptik<br />

R. Müller und T. Fernholz<br />

3.1 Einführung und einfache Beispiele<br />

3.1.1 Was ist Beugung?<br />

Beugung tritt immer dann auf, wenn aus einem Lichtstrahl oder -bündel<br />

ein Teil herausgeschnitten oder behindert wird. Bei ungenauer Betrachtung<br />

werfen undurchsichtige Objekte Schatten, die sich leicht mit Hilfe der geometrischen<br />

Optik beschreiben lassen. Aber genauso wie Schall in der Lage<br />

ist, um ein Hindernis herumzukommen“, tritt auch ein Teil des Lichts in<br />

”<br />

den Schattenraum ein. Entscheidend für das Ausmaß der Beugung sind die<br />

Wellenlänge des Lichts und die Dimensionen des Hindernisses.<br />

3.1.2 Beispiele für Beugung<br />

Für das Auftreten von Beugung finden sich viele Beispiele. Jedem bekannt<br />

sind die schillernden Farben von CDs oder die kleinen Ringe, die an Unregelmäßigkeiten<br />

im Glaskörper des Auges entstehen, wenn man in den blauen<br />

Himmel blickt. Nachteilig wirkt sich Beugung bei optischen Instrumenten wie<br />

Mikroskopen oder Teleskopen aus. Dort stellt sie einen limitierenden Faktor<br />

für das Auflösungsvermögen dar. Sie wird aber auch ausgenutzt. Beispiele<br />

hierfür sind Gitterspektrographen, Hologramme oder die Röntgenstrukturanalyse.<br />

3.1.3 Das Huygens-Fresnel-Prinzip<br />

Beugung lässt sich mit dem Prinzip von Huygens und Fresnel deuten. Dieses<br />

Prinzip besagt, dass sich die Ausbreitung einer Welle dadurch beschreiben<br />

lässt, dass von jedem Punkt einer Wellenfront sphärische Elementarwellen<br />

ausgehen (Abb. 3.1). Diese sekundären Wellen überlagern sich zu einer neuen<br />

Wellenfront. Wird ein Teil der Welle abgeschirmt, tragen nur die vom freien<br />

Bereich ausgehenden Elementarwellen zur weiteren Ausbreitung bei.<br />

Licht pflanzt sich deshalb geradlinig fort, weil bei einer unendlich gedachten,<br />

ebenen Welle aus Symmetriegründen alle neuen Teilwellen nur in Richtung<br />

senkrecht zur Front konstruktiv interferieren können. Wird diese Symmetrie<br />

durch ein Hindernis gebrochen, kommt es sowohl im Schattenbereich<br />

als auch im direkt beleuchteten Bereich zu Interferenzen, die ein räumliches<br />

Beugungsmuster erzeugen.

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