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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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358 J.F. Bille, M.H. Niemz<br />

Abb. 16.13. Aufbau der menschlichen Hornhaut<br />

beträgt ungefähr 0,5 mm in der Nähe der optischen Achse und wächst bis auf<br />

0,7 mm in der Nähe der Sklera an. Die optische Zone hat einen Durchmesser<br />

von durchschnittlich 4 mm und wird über die Iris kontrolliert. Die Hornhaut<br />

besteht aus fünf übereinander liegenden Schichten. Dies sind von außen nach<br />

innen die Epithelschicht, die Bowman-Membran, das Stoma, die Descemet-<br />

Membran und die Endothelschicht (Abb. 16.13).<br />

Das Epithel besteht aus zwei bis drei Schichten flacher Zellen, welche<br />

zusammen mit der Tränenflüssigkeit für eine glatte Oberfläche sorgen. Die<br />

hinterste dieser Schichten enthält Basalzellen. Dies sind die einzigen Zellen<br />

in der Hornhaut, die sich regenerieren können. Die Tränenflüssigkeit wird<br />

mit dem Lidschlag gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt. Sie glättet die<br />

optische Oberfläche und versorgt dabei gleichzeitig die Zellen mit Nährstoffen.<br />

Die Bowman-Membran besteht aus einer dicht gepackten Schicht von<br />

Kollagenfasern und ist zusammen mit dem Stroma hauptsächlich für die<br />

mechanische Stabilität der Cornea verantwortlich. Neunzig Prozent der Hornhautdicke<br />

bildet das Stroma. Es besteht aus ca. 50 Schichten von Kollagenfasern,<br />

die etwas dünner gepackt sind als in der Bowman-Membran und<br />

alle in parallelen Ebenen zur Oberfläche angeordnet sind. Die Descemet-<br />

Membran hat eine ähnliche Struktur wie die Bowman-Membran. Das Endothel<br />

schließlich besteht aus zwei Schichten hexagonal angeordneter Zellen.<br />

Sie sind notwendig, um die Transparenz der Hornhaut zu gewährleisten. Ihre<br />

Zerstörung würde zu einem irreversiblen Einfluss von Kammerwasser führen.<br />

Prinzipiell lassen sich zwei Kategorien von Laseranwendungen an der<br />

Hornhaut unterscheiden: Veränderungen ihrer Brechkraft und alle anderen<br />

therapeutischen Zwecke. Die erste Kategorie hat sich unter dem Namen refraktive<br />

Hornhautchirurgie einen festen Platz in der Augenheilkunde verschafft.<br />

In die zweite Kategorie lassen sich alle anderen Operationen einordnen,<br />

bei denen der Laser das bisherige mechanische Skalpell ersetzt hat. Dazu<br />

gehören unter anderem Hornhauttransplantationen und Therapien von deformierten<br />

Hornhäuten, z.B. dem Keratokonus, eine pathologische Ausstül-

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