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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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15 Laser-Gewebe-Wechselwirkungen 333<br />

Abb. 15.7. Energieniveauschema der Photoablation. Aus [9]<br />

ger Teil der Strahlung den Zellkern erreicht. Außerdem gibt es Hinweise dafür,<br />

dass die durch 193-nm-Strahlung erzeugten Photoprodukte weniger zytotoxisch<br />

reagieren als die durch UV-Licht bei 254 nm produzierten Dimere.<br />

15.4.2 Modell der photoablativen Wechselwirkung<br />

Für Plexiglas (PMMA) wurde die zeitliche Entwicklung des Prozesses der<br />

Photoablation von Garrison und Srinivasan (1985) modelliert (Abb. 15.8).<br />

Durch Berechnung der dynamischen Ratengleichungen konnte der explosive<br />

Charakter der Photoablation nachgebildet werden. Als Anregungslicht wurde<br />

ein ArF-Laser mit einer Emission bei 193 nm verwendet. Es wurde auch<br />

nachgewiesen, dass die Photoablation ein Schwellwertverhalten aufweist.<br />

In Abb. 15.9 ist die Ablationskurve für Hornhautgewebe des Kaninchens<br />

wiedergegeben. Die modellmäßige Vorstellung assoziiert den Schwellwertbereich<br />

mit der mittleren Größe der ejizierten Molekülfragmente. Sobald ein<br />

entsprechender Anteil dissoziierter Moleküle erreicht ist, werden Molekülfragmente<br />

einer bestimmten Größe resorbiert. Oberhalb eines zweiten Schwellwertes,<br />

dem Schwellwert für Plasmaerzeugung, ergibt sich eine Sättigung<br />

der Ablationstiefe. Dieses Phänomen resultiert aus dem Phänomen der Plasmaabschirmung,<br />

d.h. nachfolgende Photonen des Anregungspulses führen nur<br />

noch zur Aufheizung des Plasmas und damit zu thermischen Nebeneffekten.<br />

Tatsächlich beobachtet man überwiegende Photoablation nur bei der Anregungswellenlänge<br />

von 193 nm. Höhere Wellenlängen sind gewöhnlich mit<br />

einer wachsenden thermischen Komponente verbunden (Abb. 15.10). Bei allen<br />

Wellenlängen ergibt sich ein thermischer Anteil bei kleiner Laserfluenz. Beim<br />

ArF-Laser und beim KrF-Laser erhält man einen starken Abfall in der Steigerung<br />

der Kurven in Abb. 15.10 oberhalb eines Schwellwertes, nämlich der

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