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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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14 Lasersysteme<br />

J. Bille<br />

14.1 Gaslaser<br />

Bei dieser Laserkategorie liegt das aktive Medium in gas- oder dampfförmiger<br />

Phase vor. Die meisten Gase, insbesondere Edelgase, eignen sich als Lasermedium.<br />

Jedes von ihnen liefert mehrere Laserübergänge. So sind z.B. von Ne<br />

über 180 Laserlinien bekannt. Die Emissionsbereiche erstrecken sich vom UVbis<br />

in den Submillimeterwellenbereich. Die Gaslaser umfassen Neutralatom-<br />

(z.B. HeNe, Metalldampf), Ionen- (z.B. Ar + ), Molekül- (z.B. CO2) und Excimerlaser<br />

(z.B. KrF). Gaslaser besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die sie<br />

für Anwendungen in Industrie, Forschung und Medizin besonders geeignet<br />

machen. Die Anregung des aktiven Mediums in einem Gaslaser geschieht<br />

gewöhnlich durch eine elektrische Entladung.<br />

14.1.1 Helium-Neon-(HeNe-)Laser<br />

Energieniveauschema und Laserprinzip. Der HeNe-Laser ist der typische<br />

Vertreter der Neutralatomgaslaser. Er war der erste kontinuierliche Laser<br />

wie auch der erste Gaslaser der Geschichte. Heute ist der HeNe-Laser vor<br />

allem wegen der sichtbaren Emissionslinie bei 632,8 nm ein weit verbreiteter<br />

Laser [8].<br />

Abbildung 14.1 zeigt die Energieniveaus von He und Ne, die für die Laserprozesse<br />

relevant sind. Lasertätigkeit geschieht zwischen Energieniveaus von<br />

Ne, während He nur zur Unterstützung des Pumpprozesses beigemischt wird.<br />

In einem Gasgemisch, welches typisch 1 mbar He und 0,1 mbar Ne enthält,<br />

wird eine dc- (oder rf-)Entladung gezündet. Die energiereichen Entladungselektronen<br />

regen die He-Atome in verschiedene angeregte Zustände an. In der<br />

Zerfallskaskade sammeln sich die He-Atome in den metastabilen Zuständen<br />

2 3 S und 2 1 S mit Lebensdauern von 10 −4 s und 5·10 −6 s. Da diese langlebigen<br />

2 3 S und 2 1 S Zustände von He beinahe mit den 2s- und 3s-Zuständen von<br />

Ne koinzidieren, können Ne-Atome in diese angeregten Zustände durch Stöße<br />

zweiter Art angeregt werden. Die Energiedifferenz ∆E, z.B.∆E = 400 cm −1<br />

im Fall des 2s-Niveaus, wird dabei in kinetische Energie der Atome nach dem<br />

Stoß umgewandelt. Diese resonante Energieübertragung von He auf Ne ist der<br />

Hauptpumpmechanismus im HeNe-System, obwohl auch direkte Elektron-<br />

Ne-Stöße zum Pumpen beitragen.

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