10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

78 R. Grimm<br />

dehnung d findet man an zwei Orten, die beide die gleiche Entfernung L<br />

von der Quelle haben, dann Kohärenz, wenn der Abstand der beiden Punkte<br />

voneinander die Größe<br />

lc,⊥ = λ L<br />

(4.5)<br />

2d<br />

nicht überschreitet, die auch als transversale Kohärenzlänge bezeichnet wird.<br />

Die offensichtliche Tatsache, dass eine Lichtquelle eine hohe räumliche,<br />

d.h. transversale Kohärenz liefern kann, wenn sie nur klein genug ist, hat<br />

für Interferenzexperimente mit klassischen Lichtquellen zentrale Bedeutung.<br />

Durch einen einfachen engen Spalt erreicht man hier mit weißem“ Licht eine<br />

”<br />

hohe räumliche Kohärenz und kann Interferenzerscheinungen z.B. in einem<br />

Young-Doppelspaltversuch beobachten.<br />

Für Laserlicht spielt der Begriff der räumlichen Kohärenz keine große<br />

Rolle, denn Laserlicht ist praktisch beliebig räumlich kohärent, sofern der Laserbetrieb<br />

auf nur einen transversalen Resonatormode beschränkt ist (transversal<br />

single-mode“).<br />

”<br />

Fassen wir kurz zusammen: Die zeitliche Kohärenz wird durch die endliche<br />

Bandbreite der Lichtquelle bestimmt, während die räumliche Kohärenz mit<br />

der endlichen Ausdehnung der Lichtquelle zusammenhängt. Laserlicht weist<br />

im Gegensatz zu klassischen Lichtquellen eine sehr hohe zeitliche und räumliche<br />

Kohärenz auf, sodass man es in vielen Fällen als perfekt kohärent ansehen<br />

kann.<br />

4.2 Ausbreitung von Laserlicht: der Gauß-Strahl<br />

Das von einer Laserquelle emittierte Licht lässt sich wegen seiner starken<br />

Bündelung oft als Strahl im Sinn der geometrischen Optik beschreiben. Bei<br />

genauerer Betrachtung hat der Laserstrahl aber eine endliche Ausdehnung<br />

und ist eigentlich eine Lichtwelle. Wie man eine solche strahlartige“ Welle<br />

”<br />

beschreibt und welche Konsequenzen sich daraus für die Ausbreitung von<br />

Laserlicht ergeben, wollen wir in diesem Abschnitt diskutieren.<br />

Ausgangspunkt für unsere Betrachtungen ist die Wellengleichung<br />

∇ 2 E = 1<br />

c2 · ∂2E , (4.6)<br />

∂t2 wie sie sich direkt aus den Maxwell-Gleichungen im Vakuum ergibt. Hier<br />

bezeichnet ∇ 2 den Laplace-Operator, der in kartesischen Koordinaten die<br />

Darstellung ∇ 2 = ∂ 2 /∂x 2 + ∂ 2 /∂y 2 + ∂ 2 /∂z 2 besitzt. Wir interessieren uns<br />

hier nur für ein monochromatisches Laserfeld der Frequenz ω, und wir wollen<br />

uns, ohne auf Effekte der Lichtpolarisation einzugehen, auf eine skalare Theorie<br />

beschränken, die für unseren Zweck völlig ausreicht. Daher machen wir<br />

den Ansatz<br />

E(r,t)=Re( Ê(r) · e−iωt ) , (4.7)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!